Leguan in der Toilette gefunden: Invasive Reptilien werden zum Problem
Florida - Die Menschen im US-Bundesstaat Florida lieben das Exotische: Immer mehr halten oder züchten sich daher Tiere wie Eidechsen, Anakondas oder grüne Leguane. Doch dies wird zunehmend zum Problem, denn die Reptilien gelten als invasive Arten.
Zwar können Tierhalter weiterhin Genehmigungen für die Kreaturen erhalten, doch deren Handel und Aufzucht soll deutlich eingeschränkt werden. Dies berichtet der Guardian.
Der Grund für das tierische Dilemma: Die Reptilien hinterlassen aufgrund ihrer Vielzahl immer deutlicher werdende Schäden: Sie durchstoßen Meeresmauern, reißen Bürgersteige auf, untergraben Hausfundamente und tragen teilweise Salmonellen in sich.
In Videokonferenzen berichteten einige schockierte Einwohner sogar, sie hätten in ihrer Toilette plötzlich einen Leguan entdeckt, nachdem dieser das Abflussrohr hinauf gekrochen sei.
Die Florida Fish and Wildlife Conservation Commission will daher nun hart durchgreifen und hat bereits eine Liste mit den 16 ökologisch schädlichsten Arten erstellt.
Deren Haltung soll bald komplett verboten oder nur noch unter strengen Auflagen erlaubt sein.
Doch das geplante Gesetz stößt nicht überall auf Gegenliebe: So beschwerte sich etwa eine Frau im Gespräch mit Politikern besonders theatralisch: "Wenn ihr mir meine Pythons und Leguane wegnehmt, wäre ich wirklich komplett durch den Wind."
Invasive Reptilien bedrohen Floridas empfindliche Ökosysteme
Floridas empfindliche Ökosysteme wie etwa der Everglades-Nationalpark werden durch die sich stark ausbreitenden Reptilien immer stärker in Mitleidenschaft gezogen.
Immer mehr der einst als exotisch geltenden Tiere werden daher als Schädlinge eingestuft.
Titelfoto: Joe Cavaretta/South Florida Sun-Sentinel/AP/dpa