Exakt 26 Jahre nach Kaiman "Sammy": Vermeintliches Krokodil gefunden
Jork (Niedersachsen) - Mit dem Sommerloch kommen die Krokodil-Meldungen. Jetzt wurde ein vermeintliches Exemplar in Jork im Alten Land entdeckt.
Eine Fußgängerin entdeckte das scheinbare Reptil am Donnerstagabend im Jorker Fleet, teilte die Polizei mit.
Das Krokodil schwimme zwischen Pflanzen an der Wasseroberfläche und sei etwa 40 Zentimeter lang.
Ob es echt sei, könne sie nicht einschätzen, sagte die Frau den Beamten der Polizeistation Jork.
Die sahen sich die Sache am Freitagmorgen zusammen mit Mitarbeitern des Bauhofs an.
Tatsächlich fanden sie das scheinbare Krokodil im Wasser. Doch sie konnten schnell Entwarnung geben.
Das Tier bewegte sich nicht, was bei echten Krokodilen nichts heißen muss, doch als es aus dem Wasser gefischt und am Schwanz gehalten wurde, stellte sich heraus, dass es aus Gummi besteht.
Der Alligator aus dem Alten Land entpuppte sich als täuschend echtes, aber harmloses Spielzeug.
"Ich denke, dass sich da jemand einen Spaß erlaubt hat", sagte ein Polizeisprecher. Das Gummitier komme nun ins Fundbüro.
Der Fall erinnert an das berühmteste Sommerloch-Tier Deutschlands.
Aufregung um Kaiman "Sammy" im Baggersee
Denn der Fund des Spielzeugs in Niedersachsen ereignete sich genau auf den Tag am 26-jährigen Jubiläum der Mutter aller Krokodil-Meldungen!
Am 10. Juli 1994 machte der Besitzer des Kaimans "Sammy" mit seinem Haustier einen Ausflug an den Badesee bei Dormagen in Nordrhein-Westfalen.
Das 80 Zentimeter lange Tier entwischte ihm und versteckte sich im See. Der wurde daraufhin tagelang gesperrt.
In den Medien liefen zahlreiche Berichte über die "Bestie im Baggersee" oder das "Ungeheuer von Loch Neuss" (Neuss liegt direkt neben Dormagen).
Erst nach fünf Tagen konnte der entkräftete Kaiman gefunden und aus dem See geholt werden. "Sammy" landete im Tierpark Falkenstein im Vogtland.
Später zog er auf eine Alligator-Farm nach Hessen um.
Im Jahr 2013 starb das wohl bekannteste Sommerloch-Tier Deutschlands. "Sammy" wurde 24 Jahre alt.
Titelfoto: Polizeiinspektion Stade