Krise in der Tierarzt-Branche: Zu viele Haustiere, zu wenig Fachkräfte-Nachwuchs!
Leipzig - Ende Januar findet in Leipzig der 12. Tierärztekongress statt. Dort soll auch der Nachwuchsmangel in der Branche thematisiert werden, wie im Voraus angekündigt wurde.
Auch die Veterinärmedizin bleibt vom akuten Nachwuchsmangel nicht verschont, wie Dr. Uwe Hörügel, Präsident der Sächsischen Landestierärztekammer, zugeben muss.
Die Hintergründe des Mangels seien vielfältig, so der Experte. So spiele beispielsweise auch die in den vergangenen Jahren stark steigende Zahl an Haustieren in deutschen Haushalten eine Rolle (2017: 23,2 Millionen, 2023: 34,4 Millionen): Je mehr zu betreuende Tiere es gibt, desto mehr Mediziner werden natürlich gebraucht.
Und: "Der tierärztliche Nachwuchs ist größtenteils weiblich. Da die Tierärztinnen natürlich auch Mütter werden und für ihre Familien Zeit haben wollen, arbeiten viele in Teilzeit. Dadurch fehlen Arbeitsstunden für die tierärztliche Tätigkeit."
Zu wenige deutsche Hochschulen bieten außerdem ein Veterinärmediziner-Studium an, dazu kommen extrem hohe Studienkosten. Nicht gerade attraktiv für viele Schulabgänger also.
Zudem sei die Scheu vor der eigenen Praxiseröffnung unter jungen Hochschulabsolventen sehr hoch: "Viele PraxisinhaberInnen, die in den Ruhestand gehen, finden daher keine Nachfolger."
Diese und noch mehr Themen werden beim Leipziger Tierärztekongress behandelt, der vom 18. bis 20. Januar stattfindet.
Titelfoto: PR/Colourbox