Kratzgeräusche aus Box: Passant rettet Chamäleon von Wertstoffhof
Von Frederick Mersi
Eichenau - Ein aufmerksamer Passant hat auf einem Wertstoffhof in Oberbayern ein Pantherchamäleon aus einer Styroporbox gerettet.
![Pantherchamäleon Lucifer sitzt in der Reptilienauffangstation in München.](https://media.tag24.de/951x634/c/0/c0m9xy6e1di2v8bizpnlndj75pbny5ld.jpg)
Das Tier namens Lucifer sei möglicherweise wegen gesundheitlicher Probleme in Eichenau nahe München ausgesetzt worden, teilte die Reptilienauffangstation in der Landeshauptstadt unter Berufung auf eine Tierärztin mit.
"Behandlungen beim Tierarzt können schnell teuer werden", so die Experten.
Der Finder sei am Montag durch Kratzgeräusche auf die Styroporbox aufmerksam geworden, als er Kartons abgeliefert habe.
Der Mann habe zuerst eine Katze in der Kiste vermutet, dann aber das farbenfrohe Chamäleon entdeckt, das eigentlich auf Madagaskar beheimatet sei. "Nur durch ein Eingreifen in letzter Sekunde konnte das Tier gerettet werden", zitierte die Auffangstation eine Fachtierärztin für Reptilien. "Für Reptilien aus tropischen Regionen kann ein so enormer Temperaturunterschied schnell tödlich enden."
Lucifer müsse nun erst einmal in Quarantäne, bis er auf Krankheiten und Parasiten getestet worden sei. Danach wolle die Auffangstation "ein neues, liebevolles Zuhause" finden.
Vorbesitzer droht Geldstrafe: Aussetzen verstößt gegen das Tierschutzgesetz
Sollte der ursprüngliche Halter des Tieres ermittelt werden, drohten ihm rechtliche Konsequenzen und bei einer Verurteilung eine Geldstrafe, teilte die Auffangstation mit. Das Aussetzen von Tieren sei ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.
Anzeige habe man zwar nicht erstattet, sagte eine Sprecherin des Trägervereins. Die Auffangstation habe aber die Untere Naturschutzbehörde im Landkreis Fürstenfeldbruck über den Vorfall informiert.
Da Besitzer Pantherchamäleons den Behörden melden müssten, hoffe man, dass der ursprüngliche Eigentümer auf diesem Weg gefunden werde.
Titelfoto: Jennifer Vogl/Auffangstation für Reptilien, München e.V./dpa