"Wir sind voll": Tierheime können streunende Katzen nicht mehr aufnehmen
Von Isabell Scheuplein
Frankfurt am Main/Hessen - Die Zahl streunender Katzen steigt und überfordert Tierheime auch in Hessen.
Die frei lebenden Tiere befänden sich oft in einem schlechten Gesundheitszustand, sagt Sigrid Faust-Schmidt vom Landestierschutzverband.
Unter anderem im Tierheim in Frankfurt-Fechenheim landen Katzen, die medizinische Behandlung brauchen.
"Wir sind voll", sagt Simone Faust von der Leitung des Tierheims. Die Zahl verwilderter, unkastrierter Hauskatzen steige an.
Die Katzen pflanzen sich auch mit unkastrierten Tieren fort, die einen Halter haben. "Vielen ist vielleicht gar nicht bewusst, was es bedeuten kann, eine unkastrierte Katze in den Freigang zu geben", sagt Faust-Schmidt vom Landestierschutzverband.
Kastrationspflicht für Katzen könnte Abhilfe schaffen
Abhilfe würden Verordnungen schaffen, die die Halter zur Kastration ihrer Tiere verpflichten.
Die Verordnungen werden bisher auf kommunaler Ebene erlassen, vergangenes Jahr auch in Frankfurt - eine Stadt, in der es geschätzt rund 18.000 frei lebende Katzen gibt.
"Hessenweit gibt es noch einiges zu tun", sagt Faust-Schmidt: Nur 99 von insgesamt 442 Gemeinden und Landkreisen in Hessen hätten bisher eine Katzenschutzverordnung.
Am besten wäre eine Bundesverordnung, fordert auch der Deutsche Tierschutzbund.
Eine Umfrage hatte dessen Angaben zufolge im September 2024 ergeben, dass 97 Prozent der Tierschutzvereine bei der wachsenden Aufnahme von Katzen an ihre Grenzen kommen.
Titelfoto: Boris Rössler/dpa