Wildkatzen breiten sich wieder aus, doch der Winter wird rau und hart
Schottland - Mit Spannung verfolgen Tierforscher ein Naturschutzprojekt in den schottischen Highlands. Mittlerweile liegen erste Ergebnisse vor.
Wie BBC berichtet, zeichneten Kamerafallen beeindruckende Bilder der Wildkatzen vor Ort auf.
19 Jungtiere wurden im Sommer in dem schottischen Nationalpark ausgesetzt, nachdem sie zuvor in Gefangenschaft gezüchtet worden waren.
Dadurch soll die funktionell ausgestorbene Art, die nur noch sehr wenige Populationen aufweise, wieder in der Region heimisch werden.
Nach den ersten Monaten haben Forscher nun ein positives Fazit gezogen: Die wilden Kätzchen gedeihen prächtig, bislang gab es nur einen Todesfall.
"Eine Obduktion durch unser tierärztliches Expertenteam ergab, dass die Katze leider an einer Bauchfellentzündung gestorben ist", sagte Projektleiterin Dr. Helen Senn.
Zwar sei das Projekt bislang ein Erfolg, jedoch wolle man sich nicht zu früh freuen, erklärte Senn. "Das Leben in freier Wildbahn ist voller Risiken - und obwohl es den meisten Wildkatzen derzeit gut geht, wäre es höchst ungewöhnlich, wenn alle das erste Jahr überleben würden."
In der Natur ausgesetzte Wildkatzen sind gesetzlich geschützt
Senn machte insbesondere auf den bevorstehenden Winter aufmerksam, der aufgrund des Mangels an Beutetieren - zum Beispiel Wühlmäuse - und des rauen Wetters sehr hart für die Katzen werden dürfte.
"Weitere Freisetzungen und viele weitere Jahre der Erhaltungsmaßnahmen werden erforderlich sein, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass diese ikonische Art in Schottland gerettet werden kann", so die Projektleiterin.
Auch mit den Landbesitzern vor Ort wolle man verstärkt zusammenarbeiten, um ihnen die Sorge vor den Wildkatzen zu nehmen, erklärten die Wissenschaftler.
Die neu ausgesetzten Tiere sind gesetzlich geschützt. Besucher der Highlands werden daher auch dringend gebeten, den Aufenthaltsort der Kätzchen nicht zu verraten.
Titelfoto: Royal Zoological Society of Scotland