Verängstigt und dehydriert: Hochträchtige Katze vor Tierheim ausgesetzt
Von Annkathrin Stich
München - In einem Karton mit einer Decke, Futter, aber auch Kartonmüll ist laut Tierschutzverein München eine trächtige Katze vor dem Tierheim abgestellt worden.

Wie der Verein mitteilte, hörten Mitarbeiterinnen ein Miauen aus dem Karton auf einem Gehsteig vor dem Tierheimtor in der Riemer Straße 270. Darin hätten sie das verängstigte, dehydrierte und geschwächte Tier am Freitag vor einer Woche gefunden.
Ob die Katze in der Früh abgestellt wurde oder schon die Nacht in dem Karton verbracht hatte, war laut dem Tierschutzverein unklar.
Noch am selben Tag habe die Katze zwei Jungtiere auf die Welt gebracht. Zwei weitere Katzenbabys hätten nicht überlebt.
Das aggressive Verhalten der Mutterkatze weise auf ein mögliches schweres Trauma hin, teilte der Verein mit.
Tierschutzverein erstattete Anzeige und bittet um Zeugenhinweise

"Tiere sind empfindsame, leidensfähige Lebewesen. Man stelle sich nur einen Moment lang vor, wie es sich anfühlen muss, hochschwanger und wahrscheinlich bereits mit Schmerzen und Schwangerschaftskomplikationen einfach an einer Straße abgestellt zu werden", sagte Pressesprecherin Kristina Berchtold in der Mitteilung.
"Wer die Verantwortung scheut, sich um den Nachwuchs seiner Katze zu kümmern, der lässt sie rechtzeitig kastrieren oder bringt zumindest so viel Anstand auf, Mutter und Babys persönlich im Tierheim abzugeben, statt sie einfach heimlich dort abzustellen. Damit lässt man nicht nur eine ohnehin schon überlastete, gemeinnützige und spendenfinanzierte Einrichtung feige auf den selbst verursachten Kosten sitzen. Man erschwert auch mangels Informationen zum Tier dessen Versorgung und riskiert damit, besonders in diesem Fall, Leben und Gesundheit."
Der Tierschutzverein erstattete Anzeige und rief mögliche Zeugen auf, sich bei der Polizei zu melden.
Titelfoto: Tierschutzverein München e.V.