Tierheim-Mitarbeiterin will ihren Dienst antreten: Was vor der Tür wartet, macht sprachlos
Kassel - Wie kann man so herzlos sein? Das denkt sich beim Lesen sicherlich nicht nur der geneigte Tierfreund, sondern so empfanden auch die Verantwortlichen des Tierheims Wau-Mau-Insel im nordhessischen Kassel. Als eine Mitarbeiterin am vergangenen Mittwochmorgen ihren Dienst antreten wollte, traute sie ihren Augen kaum.
Die Entdeckung machte die Crew der Pflegeeinrichtung derart fassungslos, dass sie sich auch in einem entsprechenden Facebook-Post öffentlich über die Rücksichtslosigkeit ausließen. Dabei hatte es zunächst noch wie ein ganz normaler Tag im Tierheim angemutet.
Eine Mitarbeiterin hatte in den Morgenstunden lediglich ihren gewohnten Dienst antreten wollen, als ihre aufmerksamen Augen eine Transportbox entdeckten. Schon hier vermutete die Tierheim-Angestellte das Schlimmste. Und ihr übler Verdacht sollte sich bestätigen.
In der Box befand sich eine äußerst schlecht gelaunte Karthäuser-Katze, die von einem oder einer noch immer Unbekannten kurzerhand vor dem Tor des Tierasyls ausgesetzt wurde. Immerhin hatte man dem armen Stubentiger ein wenig Futter in einem Napf hinterlassen. Dennoch ist davon auszugehen, dass die Katze wohl die gesamte Nacht in der unangenehmen Situation verbringen musste.
Dementsprechend ungehalten war sie auch, als sich ihr jemand nähern wollte - nicht gerade unverständlich. Demnach konnte bislang auch noch nicht ermittelt werden, wie der Gesundheitszustand der Mieze ist oder ob es sich um einen Kater oder eine Katze handelte.
"Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun", richtete das Tierheim in Kassel einen philosophischen Appell nach Molière an diejenigen, die Tierheime als eine Art "Haustier-Mülldeponie" missbrauchten.
Geschlecht der herzlos ausgesetzten Katze vor dem Tierheim in Kassel weiterhin unklar
Und auch im Netz ging man nicht gerade schonend mit dem Urheber der herzlosen Aussetz-Aktion ins Gericht. Schnell wurde der Beitrag über 150 Mal geteilt und mit mehreren Dutzend Kommentaren versehen.
"Schäm dich, du verantwortungsloser, feiger Tieraussetzer! Du bekommst deine Strafe noch!", hieß es zum Beispiel von einer völlig wutentbrannten Tierfreundin. Wie mit dem armen Kätzchen weiter umgegangen wird, muss die Zeit zeigen.
Titelfoto: Montage: Facebook/Tierheim Wau-Mau-Insel