Tierheim fand Katze in qualvollem Zustand: Was das Tier durchmachen musste, lässt keinen kalt
Aschaffenburg - Sie muss schon seit Langem unter qualvollen Schmerzen gelitten haben und wurde letztlich von ihrem Leiden erlöst. Was Katze Spatzerl aber zuvor alles erleben musste, sorgt beim Tierheim in Aschaffenburg sowie vielen anderen Tierfreunden für Herzschmerz.
An einem Freitag nahm das tragische Schicksal des Stubentigers seinen Lauf. Da berichteten die Tierhelfer aus Unterfranken von einer Scottish-Fold-Katze, die mitten am Floßhafen der Stadt in einer Tasche eingesperrt ausgesetzt wurde.
Derjenige, der Spatzerl - wie die Fellnase im Nachhinein getauft wurde - arglos zurückließ, hatte die verschlossene Tasche in der prallen Sonne abgestellt und keinerlei Verpflegung für das verängstigte Tier hinterlassen.
Während man seitens der Pflegeeinrichtung für Vierbeiner zunächst alles unternahm, um mögliche Zeugen oder gar den Besitzer des Tieres, welches ohne Kennzeichnung daher kam, ausfindig zu machen, hatte man bereits deutlich hören können, dass es auffällig laute Atemgeräusche von sich gab.
Kurzerhand entschloss man sich aufgrund ausbleibender Rückmeldungen für einen Gang zum Tierarzt des Vertrauens, der schließlich einige gravierende gesundheitliche Probleme bei dem Stubentiger feststellte. Darunter beispielsweise stark geschwollene Gelenke sowie beginnende Lahmheit durch ausgeprägte Osteochondrodysplasie (Knochen- und Knorpelerkrankung) und eine Brachycephalie (sog. Kurzköpfigkeit), die ihr das Atmen deutlich erschwerte.
Die daraus folgende Konsequenz bestätigte die schlimmsten Erwartungen.
In den Kommentaren ist die Trauer um Spatzerls Ableben gewaltig
Scottish-Fold-Katze hatte ihre zahlreichen Krankheiten schrecklicher Qualzucht zu verdanken
Der über alle Maßen geschockte Veterinär, der derart starke Ausprägungen der allesamt typisch bei einer Qualzucht auftretenden Symptome bisher nur selten erlebt hatte, riet den Tierhelfern dazu, Spatzerl endgültig von ihren schweren Schmerzen zu erlösen, welche sie gerade in den letzten Tagen ihres Lebens enorm leiden ließen.
In den Kommentaren zu den beiden Facebook-Beiträgen, die der Tierschutzverein Aschaffenburg und Umgebung veröffentlichte, häuften sich neben erschütterten Beileidsbekundungen auch Wut und Frust über Züchter, aber auch Käufer derartiger Rassekatzen, die in den meisten Fällen mit Krankheiten zu kämpfen haben.
"Was stimmt nur mit solchen Leuten nicht?! Unfassbar!", "Armes Schätzchen. Wie herzlos kann man sein" oder "Deutschland hat einfach nicht die Traute, Qualzucht zu verbieten wie beispielsweise die NL. Es ist so traurig", waren hierbei nur einige der Wortmeldungen, die das Unverständnis vieler Katzenfreunde widerspiegelten.
Für Spatzerl bleibt letztlich nur noch zu hoffen, dass sie, dort wo sie ist, nun keinerlei Leid mehr erfahren muss.
Titelfoto: Montage: Facebook/Tierschutzverein Aschaffenburg und Umgebung e.V.