Fall macht fassungslos: Katzen-Baby in zugeknoteter Plastiktüte zum Sterben "entsorgt"
München - Was einer Baby-Katze im Münchner Stadtteil Neuhausen-Nymphenburg widerfahren ist, macht traurig und sprachlos.
Ein Passant machte am vergangenen Donnerstag gegen 20 Uhr in einem Gebüsch in der Renatastraße eine grausige Entdeckung: Ein winziges Kätzchen war in einer zugeknoteten Plastiktüte ins Gebüsch geworfen worden.
Der Finder befreite das Geschöpf aus der Tüte und verständigte die Tierrettung. Da es noch die Nabelschnur am Bauch hatte und samt Plazenta in der Tüte lag, lässt sich darauf schließen, dass es seiner Katzenmama direkt nach der Geburt entrissen und "entsorgt" wurde.
Die grausame Tat muss kurz zuvor begangen worden sein, da das Tierchen noch am Leben war - wenig später wäre es sicher qualvoll in der Tüte erstickt.
In der Tierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) wurde das Baby notversorgt und kam tags darauf in das Münchner Tierheim. Seitdem kämpfen die Pfleger dort um das Leben des Kätzchens, halten es warm und füttern es alle zwei Stunden mit der Flasche.
Ihre Chancen standen schlecht - doch das Katzenmädchen entpuppte sich als Kämpferin! Die Pflegerinnen im Tierheim tauften sie deshalb "Lagertha" – nach einer Heldin aus der TV-Serie "Vikings".
Kleines Kätzchen kämpft ums Überleben: Polizei hofft auf Zeugenhinweise
Doch noch ist die Kleine nicht über den Berg: Erst in den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob sie überlebt.
Die Tierklinik und das Tierheim haben indes Anzeige wegen Tierquälerei erstattet. Die Ermittler hoffen auf Zeugenhinweise zur Tat. Wer am 5. Mai in der Renatastraße verdächtige Beobachtungen gemacht hat, soll sich bei der Münchner Polizei unter der Nummer 089/542650 melden.
"Tiere sind empfindsame, leidensfähige Lebewesen. Man stelle sich nur einen Moment lang vor, wie es sich anfühlen muss, qualvoll in einer Plastiktüte zu ersticken", teilte der Münchner Tierschutzverein mit.
"Die Skrupellosigkeit, sich auf diese Art eines unerwünschten Katzennachwuchses zu entledigen, macht uns fassungslos", so die Organisation weiter.
Wer sich nicht um den Nachwuchs seiner Katze kümmern will, soll sie rechtzeitig kastrieren lassen oder die Babys ins Tierheim bringen, statt sie grausam zu töten.
Titelfoto: Tierheim München (2)