Mitarbeiter denkt, er findet Müll auf Firmenparkplatz: Dann wird er zum Lebensretter

Wiesbaden - Wie können einem wehrlose Tiere derart egal sein? Vor Kurzem wurden fünf ausgesetzte Katzen in Wiesbaden entdeckt. Dabei wären die Vierbeiner um ein Haar der Kälte zum Opfer gefallen.

Um die fünf Samtpfoten alibimäßig vor der Kälte zu schützen, hatte der noch unbekannte Verantwortliche zwei mit Stoff ausgelegte Boxen sowie einen Teppich und eine Reisetasche am späteren Fundort ausgelegt.
Um die fünf Samtpfoten alibimäßig vor der Kälte zu schützen, hatte der noch unbekannte Verantwortliche zwei mit Stoff ausgelegte Boxen sowie einen Teppich und eine Reisetasche am späteren Fundort ausgelegt.  © VKN Wiesbaden

Wie der Wiesbadener Kurier berichtete, ereignete sich der Zwischenfall wohl kurz nach den starken Schneefällen der letzten Novemberwoche. Auf einem Firmenparkplatz im sogenannten Künstlerviertel der hessischen Landeshauptstadt hatte ein Angestellter zwei Boxen, eine Reisetasche sowie einen Teppich entdeckt.

Zunächst noch der Annahme, es handele sich hierbei um illegal entsorgten Müll, wurde der Mann eines Besseren belehrt. Denn unweit der Fundstücke entdeckte er insgesamt fünf Katzen, eine Mutterkatze sowie ihre vier Kinder, wie sich später herausstellen sollte.

Diese wurden bei der Eiseskälte offensichtlich herzlos ausgesetzt, wie auch eine Sprecherin des Wiesbadener Vereins zur Verhütung von Katzennachwuchs (VKN) gegenüber dem Wiesbadener Kurier bestätigte. Da es dem hilfsbereiten Finder lediglich gelang, drei der Tiere in einer der Boxen unterzubringen, eilten gleich mehrere Tierschützer schnellstmöglich zum Fundort.

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Noch am selben Abend gelang es schließlich, zumindest das Muttertier einzufangen. Eines ihrer Jungen war aber auch nach der langen Rettungsaktion noch immer abgängig - ob es alleine in der Kälte überleben kann, muss tragischerweise angezweifelt werden, wie auch die Tierschützer schweren Herzens erklärten.

Katzenmutter samt Jungen in Eiseskälte zurückgelassen: VKN erstattet Anzeige gegen Unbekannt

Nur vier der fünf Katzen konnten noch am selben Tag geborgen werden.
Nur vier der fünf Katzen konnten noch am selben Tag geborgen werden.  © VKN Wiesbaden

Da es sich ganz offensichtlich um einen strafrechtlich relevanten Fall des Aussetzens eines "in Obhut des Menschen gehaltenen Tieres, um sich seiner zu entledigen" handelte, erstatteten die Katzenfreunde Anzeige gegen Unbekannt - die Chancen auf Erfolg schätzt man aber auch seitens des VKN als enorm gering ein.

Leider stellte sich der Fall nicht als einzelner dar. Am vergangenen Mittwoch wurden eine weitere Mutterkatze sowie ihre Jungen in einer Schrebergartenanlage gerettet.

Das zum Zeitpunkt der Aussetzung wahrscheinlich noch trächtige Tier hatte ihre Kinder wohl in einem Betonkübel zur Welt gebracht.

Titelfoto: VKN Wiesbaden

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