Kinder sollen bei Wettbewerb Katzen töten: Tierschützer gehen auf die Barrikaden

Neuseeland - Ein umstrittener Wettbewerb, bei dem Kinder in ländlichen Gegenden Neuseelands verwilderte Katzen jagen können, sorgt für reichlich Kritik bei Tierschützern.

Gewalt gegen Tiere sei kein Naturschutz, argumentierten die Tierschützer.
Gewalt gegen Tiere sei kein Naturschutz, argumentierten die Tierschützer.  © Animal Save Movement

Um einheimische Vögel und Reptilien vor Raubtieren, die durch den Menschen eingeschleppt wurden, zu schützen, greift man in Neuseeland zu ungewöhnlichen Methoden.

Eine davon ist ein umstrittener Jagdwettbewerb in der auf der Südinsel gelegenen Region North Canterbury.

Wie der Guardian berichtet, wurden bei der jährlichen Benefizveranstaltung, die am Wochenende zu Ende ging, Kinder und Erwachsene dazu aufgerufen, Hirsche, Schweine, Enten, Opossums und Kaninchen zu jagen.

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Im vergangenen Jahr wurde außerdem die Jagd auf verwilderte Katzen hinzugefügt. Sowohl Wild- als auch Hauskatzen stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Artenvielfalt und die einheimische Tierwelt Neuseelands dar.

Der Jäger, der die meisten Katzen erlegt, erhält einen Geldpreis von 500 Neuseeland-Dollar (etwa 280 Euro). Die größte gefangene Katze wird mit 1000 Dollar (etwa 560 Euro) belohnt.

Kinder machen Jagd auf Katzen: Bizarrer Wettbewerb sorgt für Kritik bei Tierschützern

Mehr als 1000 Menschen nahmen an dem Jagdwettbewerb teil.
Mehr als 1000 Menschen nahmen an dem Jagdwettbewerb teil.  © 123rf/nightlyviolet

Kürzlich nahmen an der Veranstaltung etwas mehr als 1500 Personen teil, davon etwa 440 unter 14 Jahren.

Das Resultat des Wettbewerbs: Rund 340 getötete Tiere und 60.000 Dollar Erlös. Das Geld soll an eine örtliche Schule und an ein Schwimmbad gespendet werden.

Tierschützer verurteilten die Jagd scharf: Sie würde Kinder gegenüber der Gewalt an Tieren desensibilisieren. Zudem handele es sich bei den meisten Teilnehmern nicht um ausgebildete Jäger - die Tiere würden daher schier endlose Qualen vor ihrem Tod erleiden.

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"Wenn uns der Schutz von Vögeln und Wildtieren wirklich am Herzen liegt, müssen wir dafür sorgen, dass die Menschen Verantwortung für ihre Katzen übernehmen, indem sie sie kastrieren lassen", hieß es vonseiten der Organisation "Animal Save Movement".

Der Veranstalter des Jagdwettbewerbs verteidigte sich damit, dass das übliche Landleben nun einmal so aussehe. Die Kinder in der Region würden tagtäglich in einer Umgebung aufwachsen, in der Tiere gejagt, gehäutet, verarbeitet und gegessen werden.

Titelfoto: Animal Save Movement, 123RF/nightlyviolet

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