Katze aus dem Internet entpuppt sich als Fehlkauf: Kölner Tierheim ist stinksauer
Dellbrück - Das Tierheim Dellbrück in Köln kann nur den Kopf schütteln: Wieder einmal müssen sie eine Katze aufnehmen, die im Internet gekauft wurde und plötzlich doch nicht so recht in den Alltag passen wollte.
Der Kauf von Tieren im Internet ist populär, stößt jedoch insbesondere Tierheimen sauer auf. Denn auf einschlägigen Plattformen werden Tiere vorschnell angeboten und verkauft, ohne die Hintergründe der neuen Besitzer zu prüfen. Eine Geschichte dieser Art trug sich am Wochenende im Kölner Tierheim zu.
Ein älterer Herr hatte Kontakt mit den Pflegern aufgenommen und bekannt gegeben, dass er seine "just via Internet gekaufte Katze wegen plötzlicher Allergie der Gattin abgeben wollte". Grundsätzlich sind Allergien ein triftiger Abgabegrund, doch schafft man sich in solchen Fällen meist sowieso keine Haustiere an.
Da der neue Katzen-Besitzer keine Kontaktdaten mit seinem Verkäufer ausgetauscht hatte, blieb ihm nichts anderes übrig, als das Tierheim zu kontaktieren. "Schnell fiel den Leuten das Tierheim Köln-Dellbrück wieder ein, 'die sind ja für so etwas zuständig'", beschreiben die Mitarbeiter den Moment in einem zynischen Posting.
Wenig später wurde deutlich, dass der Anrufer den Pflegern kein Unbekannter war. In der Vergangenheit hatte er sich bereits mit ihnen in Verbindung gesetzt, da er eine Katze adoptieren wollte.
Im Internet gekauft und wegen Allergie abgegeben
Tierheim Dellbrück ist sauer
"Wir waren allerdings nicht übereingekommen, weil wir Babykatzen grundsätzlich nicht in Einzelhaltung vermitteln und auch die restlichen Rahmenbedingungen nicht stimmten", erklärt es das Tierheim. Tipps und Beratungen habe das Paar damals ausgeschlagen, heißt es weiter.
Die Pfleger versuchten noch, auf den neuen Katzen-Freund einzuwirken, doch stießen auf "taube Ohren". Schlussendlich erbarmten sie sich und nahmen den bräunlichen Stubentiger auf: "EINZIG und ALLEIN, weil wir uns wirklich sorgten, was mit der Katze bei einer Absage unsererseits passieren würde."
Als es wenig später zur Übergabe kam, bat das Tierheim den unnachgiebigen Herrn um eine kleine Spende, um Kastration, Chip und Impfungen bezahlen zu können, woraufhin die Mitarbeiter ein weiteres Mal enttäuscht wurden: "Wir bekamen noch den Satz 'Mehr als 50 Euro gebe ich nicht, die Katze hat schon genug gekostet' zu hören."
Bleibt zu hoffen, dass der artige Fellball bald ein neues Zuhause findet. Auch die Fans des Tierheims hoffen auf ein Happy End und wünschen sich in den Kommentaren mehrfach eine strengere Reglementierung für das Verkaufen von Tieren auf Internet-Plattformen.
Titelfoto: Montage: Screenshot/Instagram/tierheim_dellbrueck