Handel im Internet erschüttert Tierheim: Katzen Ayla und Amika landeten bei eBay-Kleinanzeigen

Bergheim - Die Pfleger im Tierheim Bergheim bei Köln haben in ihrer Laufbahn schon so einiges gesehen. Doch so manche Vorfälle lassen auch hartgesottene Tierfreunde sprachlos zurück. Nämlich dann, wenn im Internet gekaufte Tiere einfach so weggegeben werden.

Ayla und Amika wurden vor einem vermutlich lieblosen neuen Besitzer gerettet, vermutet das Tierheim.
Ayla und Amika wurden vor einem vermutlich lieblosen neuen Besitzer gerettet, vermutet das Tierheim.  © Screenshot/Instagram/tierheim_bergheim

Als Otto Normalverbraucher treibt man sich auf eBay-Kleinanzeigen herum, um seinen alten Fernseher zu verkaufen oder Möbelstücke für die eigene Wohnung zu erstehen.

Doch ganz offensichtlich werden auf der Verkaufsplattform nicht nur Gebrauchsgegenstände feilgeboten, sondern auch Tiere - und das in zunehmendem Maße, wie das Tierheim jetzt erklärt.

"Mittlerweile wurde fast jedes zweite Tier, das bei uns abgegeben wird, einst bei eBay erworben", lautet die ernüchternde Statistik des Tierheims.

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Einmal gekauft, lassen sich die Tiere logischerweise nicht mehr umtauschen, bis die Besitzer irgendwann merken, dass die Zeit oder schlichtweg das Interesse nicht mehr ausreichen. Die Folge: Das Tierasyl entwickle sich immer mehr "zum Auffangbecken für lebende Fehlkäufe".

"Wie lange wir das noch tragen können, wissen wir gerade selbst nicht", wagen die Pfleger einen pessimistischen Blick in die Zukunft.

Ayla und Amika wurden bei eBay-Kleinanzeigen verkauft

Katzen-Liebhaberin rettete die beiden Katzen

Das Tierheim Bergheim nahm vor Kurzem zwei Pinscher-Mischlinge auf, die ebenfalls bei eBay-Kleinanzeigen verkauft werden sollten.
Das Tierheim Bergheim nahm vor Kurzem zwei Pinscher-Mischlinge auf, die ebenfalls bei eBay-Kleinanzeigen verkauft werden sollten.  © Screenshot/Instagram/tierheim_bergheim

Denn leider kamen kürzlich zwei neue Fälle in das Tierheim, die keine Hoffnung auf Besserung machen: Ayla und Amika lauten die Namen der zwei Neuzugänge. "Eine Tierfreundin sah die Anzeige und fragte, ob wir die Katzen nicht übernehmen könnten, damit sie nicht erneut in falsche Hände geraten", beschreiben die Mitarbeiter die einfühlsame und vorausschauende Maßnahme.

Es sei ein gutes Beispiel, erklärt das Tierheim. Denn Ayla und Amika seien "ganz bezaubernde Miezen", die schnell eine neue Bleibe finden würden.

Doch oftmals verlaufe eine Adoption über das Internet ganz anders. Denn spätestens, wenn die Tiere unsauber, krank oder aggressiv seien, würde man sie im Tierheim abgeben, wo sie "die Welt nicht mehr verstehen".

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Die Pfleger raten Personen, die sich unbedingt ein Tier wünschen, erst einmal im Tierheim vorbeizuschauen.

Ganz nach dem Motto: "Adopt don't shop", was so viel bedeutet wie: Nicht kaufen, sondern adoptieren.

Titelfoto: Montage: Screenshot/Instagram/tierheim_bergheim

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