Connor wird verfilzt auf Parkplatz gefunden: In Deutschland ist er eigentlich verboten!
Köln - Kater Conner aus dem Tierheim Dellbrück schaut traurig in die Kamera seines Pflegers. Aus gutem Grund: Die sogenannte Faltohrkatze leidet unter einer schmerzhaften Erbkrankheit.
Auf den ersten Blick scheint es, als habe der Kater, der vom Tierheim den ehrenvollen Namen "Connor MacLeod" bekam, gar keine Ohren. Sein dunkelgraues bis braunes Fell legt sich um sein Gesicht, lediglich zwei Fellpinsel links und rechts vom Kopf lassen erahnen, dass sich dort so etwas wie Ohren befinden.
Denn Katzen der Rasse "Scottish Fold" wurden einst in diese Richtung gezüchtet, damit sich ihre Ohren nach unten falten. Von vielen Katzenliebhabern sei das als etwas "außergewöhnliches" angesehen, wie es das Tierheim in Köln beschreibt. Influencer, die es bei Instagram vorleben und diese Katzen besitzen würden, täten ihr Übriges.
"Und wo es Nachfrage gibt, da wird Angebot geschaffen", so die Pfleger. Mit anderen Worten: Die Stubentiger werden weiterhin gezüchtet und das bereite jeder einzelnen Katze Schmerzen, beginnt das Tierheim in seinem Posting zu erklären.
"Die Wenigsten wissen wahrscheinlich, dass die gekippten Ohren das Zeichen einer schmerzhaften und unheilbare Erbkrankheit namens Osteochondrodysplasie (OCD) sind", lautet die traurige Wahrheit.
Die Ohren lassen sich kippen, da sich in ihnen keine Knorpel befinden. Die Mutation hat jedoch zur Folge, dass sich das Knorpelgewebe im ganzen Körper zerstört.
Connor sucht eine neue Heimat
Connor wurde verfilzt auf Parkplatz gefunden
"Es entstehen erhebliche Knochen- und Knorpelschäden, die zu Skelettveränderungen der Gliedmaßen und der Wirbelsäule führen", beschreibt das Tierheim die Leiden der gezüchteten Katzen.
Etliche Tiere würden laut der Experten unter dauerhaften Schmerzen, Symptome wie Lahmheit, Steifheit und Wesensveränderungen leiden.
"Die Zucht ist in Deutschland verboten, aber der Handel mit den 'Knickohrkatzen' floriert mehr denn je", beobachten die Pfleger in Dellbrück.
Und als hätte es Connor nicht schon schwer genug, wurde er verfilzt auf einem Parkplatz gefunden. Gerade weil das kleine Fundtier leidet, hat es ein ehrenvolles Zuhause verdient.
Dort sollten sich die künftigen Besitzer einer Sache jedoch bewusst sein: Connor werde gegebenenfalls teurer als andere Katzen sein, da regelmäßige Tierarztbesuche keine Seltenheit seien, warnt das Tierasyl.
Titelfoto: Montage: Screenshot/Instagram/tierheim_dellbrueck