Beim Sex hört der Spaß auf: Deshalb ist der Geschlechtsakt für Katzen stressig bis tödlich!
Deutschland - Sie müssen ihrem Trieb nachgehen, aber leiden heimlich! Wenn Katzen paarungsbereit sind, verspüren sie einen immensen Druck. Der Geschlechtsakt bedeutet allerdings puren Stress für die Tiere, der sogar tödlich enden kann.
Er liegt auch in der Tierwelt in der Natur der Sache: Die Rede ist vom Sexualtrieb.
Speziell bei Katzen ist dieser allerdings weitaus weniger mit Freude und Glück verbunden als bisher angenommen. Expertin und Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund, Dr. Dalia Zohni (47), klärt über Sex-Mythen in der Katzenwelt auf und erläutert, warum viele der beliebten Vierbeiner mit einer Kastration besser bedient wären.
"Fortpflanzung dient nur der Arterhaltung bei Katzen. Das ist kein Spaß für sie", weiß die Tierärztin im Gespräch mit dem "Stern" nüchtern einzuordnen.
Sowohl für weibliche Katzen als auch für Kater bedeute die Fortpflanzung purer Stress. Des Weiteren lauern tödliche Gefahren beim Geschlechtsakt selbst oder im Vorfeld des selbigen.
Kater würden nämlich nicht selten eine lange und riskante Reise auf sich nehmen, um ein passendes Weibchen zu finden. Dafür nehmen Kater nicht nur gefährliche Routen, sondern sind auch bereit, sich mit Rivalen anzulegen, die eine zusätzliche Gefahr darstellen.
Sexualtrieb von Katzen: Der hormonelle Ausnahmezustand verändert alles
Das Problem sei zudem, dass Katzen eine extrem hohe Vermehrungsrate haben.
Eine Katze wird zwei- bis dreimal jährlich rollig. Das heißt, dass sie auch so oft Nachwuchs bekommen kann. Pro Wurf bringt sie im Schnitt drei bis vier Kätzchen zur Welt. Nach Informationen der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" ist es möglich, dass aus einem einzigen Katzenpaar nach fünf Jahren bis zu 12.680 Nachkommen entstehen können.
Die maßlose Fortpflanzung berge ebenso enorme Gefahren: Die Tiere können sich nicht um ihren Nachwuchs kümmern und das tierische Elend nehme seinen Lauf.
Damit das Leid der Tiere ein wenig verringert wird, setzt sich der Tierschutzbund für flächendeckende Kastrations- und Kennzeichnungspflichten für Hauskatzen in Deutschland ein.
Liebe unter Katzen sei demnach weit weniger romantisch als vermutet - es sei vielmehr ein Drang, möglichst viele Nachkommen zu zeugen.
Dieser Umstand bedeute einen immensen psychischen sowie physischen Stress für Elterntiere und ihre Nachkommen. Schlimmstenfalls könne jeder Geschlechtsakt der Tiere mit großem Elend enden.
Titelfoto: Bernd Weißbrod/dpa