Kaninchen leidet an schweren Krankheiten: Tierheim hat einen letzten Wunsch
Troisdorf – Das Troisdorfer Tierheim bei Köln betreut aktuell einen absoluten Notfall: Kaninchen "Shaba Lui" hat nicht mehr viel Zeit zum Leben, weshalb seine Pfleger eine letzte Heimat für ihn suchen.
Das Männchen ist ein "riesengroßes Notfellchen", wie es das Tierheim am frühen Montagmorgen hilflos formuliert. Gesundheitlich kann für Shaba Lui nicht mehr viel getan werden - seine Wehwehchen sind zu gravierend.
Unter anderem leidet die graue Fellnase an einer "massiven Ohrenentzündung", wie es seine Pfleger erklären. Bei Widderkaninchen, wie Shaba Lui eines ist, sind diese Entzündungen keine Seltenheit. Durch eine züchtungsbedingte Abknickung der Ohren kann sich der äußere Gehörgang oftmals entzünden. Werden die Entzündungen nicht behandelt, können sie zu einer Infektion des umliegenden Knochens, neurologischen Störungen oder zum Tod führen.
Bei dem kleinen Widderkaninchen kam jede Hilfe zu spät: Seine Schäden durch die Entzündung sind nicht mehr operabel, weshalb Shaba Lui täglich Medikamente bekommt.
Doch als wäre das nicht schon genug, leidet das traurig dreinblickende Kaninchen auch noch unter einer Enzephalitozoonose - im Volksmund auch als Dreh- oder Sternguckerkrankheit bekannt. Kaninchen sind Hauptwirte der Krankheit und können die Parasiten in sich tragen. Nicht immer ist die Krankheit gefährlich und wird oftmals vom Immunsystem in Schach gehalten.
Shaba Lui wird seine Krankheiten nicht überleben
Tierheim hat einen letzten Wunsch
Allerdings können die Einzeller - Enzephalitozoon cuniculi genannt - Gehirn, Rückenmark, Niere und Augen befallen und sich dort vermehren. Die Symptome sind oftmals divers. So können Kaninchen unter Lähmungen, Krämpfen oder Gleichgewichtsstörungen leiden.
Werden die erkrankten Tiere rechtzeitig medikamentös behandelt, können sich die Symptome deutlich bessern.
Shaba Lui scheint nicht mehr viel Zeit zu bleiben, auch wenn er Arzneimittel gegen seine Leiden bekommt. Der letzte Wunsch seiner Pfleger ist dahingehend nur ein Kleiner: "Wir würden uns riesig freuen, wenn er für die letzte Zeit, die ihm bleibt, einen liebevollen Hospizplatz finden würde."
Shaba Lui sei nicht kastriert, denn eine Operation würde er nicht überleben, wie das Tierheim schreibt.
Die Suche nach einer letzten Bleibe sei zwar "die Nadel im Heuhaufen", doch die Mitarbeiter des Tierasyls möchten die Hoffnung nicht aufgeben.
"Es wäre so schön, wenn er noch mal die schönen Seiten des Lebens genießen könnte."
Titelfoto: Montage: Screenshot/Instagram/tierheim__troisdorf