In diesem Land fallen Massen an toten und verletzten Vögeln vom Himmel
Neu-Dehli - In Indien vollzieht sich seit einiger Zeit ein grausames Tiersterben. Im Westen des Landes fallen seit knapp zwei Wochen täglich Dutzende, völlig dehydrierte oder gar tote Vögel vom Himmel. Der Grund? Die langanhaltende, gnadenlose Hitze in der Region.
Die anhaltende Hitzewelle sorgt in Westindien dafür, dass viele Wasserquellen austrocknen. Seit Wochen ist die Temperatur nur selten unter 40 Grad Celsius gefallen. Wie Sky News berichtete, litt Indien dieses Jahr unter dem wärmsten März in mehr als 100 Jahren.
Auch im April und Mai verdunstete die Hitze den Tieren das Wasser schlicht weg. Und auch die Menschen leiden extrem unter den hohen Temperaturen - so gab es sogar schon einige Hitzetote.
Um mit den extremen Folgen der Hitze etwas besser umgehen zu können, wurde Krankenhäusern geraten, spezielle Stationen für hitzebedingte Erkrankungen vorzubereiten.
Bei den Vögeln schoss die Zahl der Toten indes noch wesentlich weiter nach oben. Tierärzte und -Schützer versuchen, die Tiere zu retten, indem sie ihnen Multivitamintabletten verabreichen und Wasser in ihrer Schnäbel spritzen.
So sollen in den vergangenen Wochen bereits Tausende Vögel aller Art - unter anderem Tauben, Papageien und Milane - behandelt worden sein, wie Ärzte in einer Tierklinik in der Stadt Ahmedabad mitteilten.
Ist der Mensch indirekt schuld an der Vogel-Tragödie?
Manoj Bhavsar, der eng mit einer gemeinnützigen Organisation zusammenarbeitet, die die Tierklinik verwaltet, sagte: "Dieses Jahr war eines der schlimmsten der jüngeren Vergangenheit." Es gäbe deutlich mehr zu rettende Vögel als in den Wärmeperioden der Jahre zuvor, so Bhavsar.
Schuld an dem Tier-Sterben ist übrigens wahrscheinlich mal wieder der Mensch - zumindest indirekt. Denn Wissenschaftler gehen davon aus, dass der extrem heiße indische Frühling mit dem menschlich bedingten Klimawandel zusammenhängt.
Titelfoto: Fotomontage: AFP/Sam Panthaky