Zehn Welpen aus Mini-Käfig gerettet: Der Kampf gegen das grausame Hundefleischfestival!
Yulin - Sie waren Teil des jährlichen Hundefleischfestivals in chinesischen Yulin. Ja, richtig gelesen, Hundefleischfestival. Zehn Welpen in einem viel zu kleinen Käfig und inmitten von Blut und Organen. Neugierig, mit gespitzten Ohren blickten sie geradezu in den Tod, ohne es zu wissen - doch dann wurden sie gerettet, in buchstäblich letzter Sekunde.
Andere Länder, andere Sitten. Dass es sich beim Verzehr von Hunden im asiatischen Raum nicht um einen Grusel-Mythos handelt, ist bereits bekannt. Hundefleisch gilt in einigen Regionen nach wie vor als Delikatesse.
Und so befremdlich es einem Europäer vorkommen mag, es ist noch immer Teil der Kultur.
Viele Chinesen folgen noch immer dem Irrglauben, dass Hundefleisch die Potenz steigere und Kranke gesund machen könne.
Im Mai 2020 hat Peking nun endlich ein Verbot ausgesprochen. Hunde wurde aus dem nationalen Nutztier-Katalog ausgeschlossen, was den Verkauf von lebenden Hunden und Hundefleisch zum Verzehr ausdrücklich verbietet.
Doch auch Verbote schrecken einige Verkäufer auf Märkten nicht ab. So wird oftmals einfach weiterhin verkauft, was geht. Hunde, Katzen und Nagetiere neben Obst und Gemüse. Business as usual.
Yulin Dog Meat Festival seit 2009 Platz für jährlich 10.000 verkaufte Hunde
Doch trotz jahrelanger Kritik und den inzwischen immer schärferen Verboten fand seit 2009 das makaber wirkende "Yulin Dog Meat Festival" jedes Jahr statt. Bis zu 10.000 Vierbeiner wurden jährlich geschlachtet, verspeist und verkauft.
Und so läuft das Fest auch in diesem Jahr wieder an. Paradox.
Ein Team von Tierschützern war nun in Yulin. Auf dem Markt, an dem das Fest der traditionellen Delikatesse am Wochenende starten soll.
Und sie wurden schnell fündig. Wie die "Sun" berichtet, inspizierten sie einen Stand mit einem Käfig, darin zehn Hundewelpen.
Das Grausame daran, alle schienen recht sozial, beinahe verspielt, was darauf schließen ließ, dass sie noch nicht sonderlich lange im Besitz des Verkäufers gewesen sein konnten.
Welpen von ahnungslosen Haustierbesitzern gestohlen?
Darauf angesprochen, soll sich der Mann im Anschluss verdächtig kooperativ gezeigt haben, die Hunde beinahe ohne Widerstand dem Schützern übergeben haben - wohl auch - damit er kein Aufsehen erregt.
Auf die Frage, wo er sie her hätte, wollte er nicht antworten. Jenifer Chen und ihr Team vermuten, dass er sie wohl erst kürzlich als Haustiere von ihren Besitzern entwendet haben könnte.
Leider grausige und gängige Praxis.
Auch in Thailand und Osttimor verspeist man Hunde als Delikatesse
"Meine Hände zitterten, als ich den ersten Welpen aus dem Käfig nahm. Er leckte weiter an meinen Händen und ohne sein Wissen hätte ich leicht ein Hundefleischfresser werden können", so Chen.
"Ich war so bestürzt, die Welpen unter der brennend heißen Sommersonne zu sehen, aber ich war froh, dass wir sie vor dem 'Metzgerclub' retten konnten."
Die Hunde sind inzwischen in einem Tierheim untergebracht. Es bleibt zu Hoffen, dass es das letzte Mal sein wird, dass sie in die Klauen solcher Markt-Käufer gelangen, wenngleich es allerdings auch nicht auszuschließen ist.
China ist hingegen nicht das einzige Land, indem man Hundefleisch verzehrt. In Thailand und Osttimor gilt es ebenfalls als Delikatesse, wenngleich man das Schlachten von Hunden offiziell ablehne.
Titelfoto: EPA ; Screenshot Twitter A Voice for Engand