Wundervoller Mischling will in sein Zuhause zurück, dann folgt die Hiobsbotschaft
Butzbach - Wie kann man das seinem Hund nur antun? Diese Frage stellen sich unter anderem die Verantwortlichen im Tierschutzverein Butzbach und Umgebung. Denn der Grund, warum Australian-Shepherd-Beauceron-Mix Sammy bei ihnen bis auf unbestimmte Zeit einzog, ist wahrlich unfassbar.
Der acht Jahre alte, unkastrierte Rüde ist sehr gut erzogen, gelehrig und kann allein bleiben. Zudem ist er stubenrein, fährt ohne Murren im Auto mit und liebt unter anderem Wasser und Stöcke. Umso erstaunlicher sind die Umstände, die ihn ins Butzbacher Tierheim geführt haben.
Bereits Ende Juni richteten sich die Mitarbeiter der Einrichtung mit einem ausführlichen Facebook-Beitrag zu Wort und schilderten den genauen Ablauf der Geschehnisse. So war lediglich angedacht, dass Sammy für einige Wochen in Pension im Butzbacher TIerheim verweilt.
Da es dem einstigen Besitzer des Mischlings augenscheinlich ziemlich eilig war und er vehement darauf drängte, dass sein Vierbeiner fremdbetreut wird, musste sogar eine Lehrkraft aufgrund Platzmangels einspringen. Sie nahm Sammy tagtäglich nach ihrer Arbeit mit nach Hause, kümmerte sich dort aufopferungsvoll um ihn.
Als schließlich die Zeit gekommen war, dass Sammy wieder hätte nach Hause gehen sollen, vertröstete dessen Herrchen das Tierheim nachdem er zuvor tagelang nicht zu erreichen war. Da die Fellnase nun zumindest dauerhaft im Tierheim untergebracht werden konnte, gestaltete sich eine verlängerte Betreuung als weniger problematisch.
Kurz darauf folgte jedoch die absolute Hiobsbotschaft für Sammy.
Sammy wurde von seinem Besitzer eiskalt zurückgelassen: Großzügige Spenderin hilft Tierheim aus
Denn sein Herrchen behauptete, dass er den Hund gar nicht mehr zu sich nach Hause nehmen könne. Hiernach war er für das Tierheim nicht mehr greifbar. Besonders ärgerlich: Die bis dahin angefallenen Betreuungskosten beliefen sich bis dahin bereits auf über 700 Euro - Kosten, auf denen die Pflegeeinrichtung vorerst sitzen blieb.
Wenig später stellte sich zudem heraus, dass Sammys Ex-Herrchen einer amtlich bestellten Betreuerin unterstellt ist, somit den Vertrag mit dem Tierheim gar nicht erst hätte unterschreiben dürfen.
Erfreulich für das Tierheim: Aufgrund des zeitgleich geschalteten Spendenaufrufs sah sich eine Leserin dazu berufen, stolze 350 Euro auf einen Schlag zu spenden und somit alleine die Hälfte der verloren geglaubten Geldsumme auszugleichen.
Doch neben all dem finanziellen Ärger gilt für die Tierfreunde vor allem eines: Sammy muss schnellstmöglich an Menschen vermittelt werden, die ihm das Vertrauen in die Zweibeiner zurückgeben. Um mit ihm mithalten zu können ist zwar einiges an Konsequenz vonnöten, jedoch sind seine Anlagen bestens, um ein großartiger Alltagsbegleiter zu werden.
Wer sich ein genaues Bild von Sammy machen möchte, der sollte sich umgehend beim Tierschutzverein Butzbach und Umgebung melden. Möglich ist das von Montag bis Freitag zwischen 9 und 15 Uhr unter der Rufnummer 06033/5538 oder per E-Mail.
Titelfoto: Montage: Tierschutzverein Butzbach und Umgebung