Werwolf-Syndrom bei Hunden: Verbraucherschützer warnen vor gefährlichen China-Knochen

Deutschland - Wimmern, Zittern, aggressives Verhalten. Tierärzte schlagen Alarm: Immer mehr Hunde in Deutschland sind vom sogenannten Werwolf-Syndrom betroffen. Schuld daran sind Kauknochen aus China.

Das Werwolf-Syndrom lässt sanfte Hunde zu gefährlichen Bestien werden. (Symbolbild)  © 123rf/milante

Die Anfälle kommen aus dem Nichts und lassen wohlerzogene Hunde völlig unberechenbar werden.

Aus ganz Deutschland werden Fälle einer neuartigen Hundekrankheit gemeldet, berichtet der MDR.

Bereits 70 Hunde sind seit Ende August in Deutschland erkrankt. Ähnliche Fälle wurden auch aus Finnland, Dänemark und den Niederlanden bekannt.

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Tierärzte sind sicher: Kauknochen aus China, die mit Rinderkopfhaut überzogen sind, haben die Hunde so krank gemacht.

Besonders Hundeknochen der Marke "Barkoo" sind vom Erreger befallen, warnen Verbraucherschützer. Alle Barkoo-Knochen, die nach dem Juli 2024 gekauft wurden, könnten mit dem Erreger verseucht sein.

Inzwischen haben die meisten Händler das China-Produkt aus dem Sortiment genommen, es kann aber nach wie vor im Internet bestellt werden.

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Die gefährlichen Kauknochen wurden in der vielen europäischen Ländern vertrieben.  © Facebook/Tierarztpraxis Dr. Deiting & Zimmer ehem. Goertz

Was ist das Werwolf-Syndrom bei Hunden?

Tierneurologin Dr. Nina Meyerhoff erforscht die neuartige Hundekrankheit.  © Stiftung Tierärztlichen Hochschule Hannover

Hunde, die am sogenannten Werwolf-Syndrom erkrankt sind, werden ohne erkennbare Ursache plötzlich aggressiv, fangen an zu jaulen. Einige haben epileptische Anfälle, scheinen an Halluzinationen zu leiden. Die Symptome halten mehrere Tage an, dann verschwinden sie wieder.

"Es handelt sich bei den Symptomen mutmaßlich um Vergiftungserscheinungen, die aber nach bisherigem Wissensstand kein Todesurteil für die Tiere bedeuten", heißt es in einer Mitteilung der Tierärztlichen Hochschule Hannover.

Viele Patienten würden nach einer Behandlung allmählich Besserung zeigen. Auffällig sei, dass in einigen Haushalten mehrere Hunde betroffen sind, berichtet Tierneurologin Dr. Nina Meyerhoff. Alle betroffenen Tiere seien zuvor in Kontakt mit den Kauknochen gekommen.

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Die Forscherin empfiehlt: Wer den Verdacht hat, dass sein Hund am Werwolf-Syndrom erkrankt ist, sollte bei einem akuten Anfall den Hund sofort an die Leine nehmen, nach Möglichkeit einen reizarmen Ort aufsuchen. Die Hunde würden bei einem Anfall "wirklich abnormal reagieren".

Welche Inhaltsstoffe im China-Knochen, die Symptome genau auslösen, ist noch nicht abschließend geklärt. Weitere Forschung sei notwendig.

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