Weiteres "eBay Kleinanzeigen"-Welpen-Opfer: Dem kleinen Bibo konnte niemand mehr helfen
Hamburg - Der Hamburger Tierschutzverein trauert um den Welpen Bibo. Der kleine Hund überlebte trotz Rettung aus kriminellen Händlerhänden leider nicht.
Bibo wurde nur acht Wochen alt, schrieb der Hamburger Tierschutzverein (HTV) jetzt in einer Mitteilung. Nur wenige Tage nach seiner Rettung musste der Zwergspitz trotz intensiver Behandlung eingeschläfert werden.
Zunächst wirkte der viel zu früh von seiner Mutter getrennte Welpe stabil. Doch sein Gesundheitszustand verschlechterte sich innerhalb weniger Tage rapide.
Schuld sei der hochansteckende Parvovirus gewesen, erklärte das Tierheim. Keine Seltenheit unter den geretteten Tieren - und leider oft deren Todesurteil.
Das Virus "verursacht plötzliches Erbrechen und Durchfälle, die die kleinen, unterversorgten Körper der Tiere weiter schwächen. Das Virus führt zu einer Blutvergiftung, das Immunsystem wird massiv angegriffen und ist nicht mehr in der Lage, weitere Infektionen abzuwehren."
Warum Bibo bei seiner Befreiung dennoch so fit und gesund wirkte, dafür hat Janet Bernhardt, 1. Vorsitzende des HTV, eine Erklärung: "Oft werden die Welpen kurz vor dem Verkauf noch mit den verschiedensten Medikamenten und Präparaten aufgeputscht, sodass sie erst gesund wirken. Der Schein trügt aber und ihr Gesundheitszustand verschlechtert sich oft rasend schnell."
Illegale Welpenhändler versuchten Bibo über das Onlineportal eBay Kleinanzeigen an den Mann zu bringen. Im Rahmen einer verdeckten Ermittlung wurden der Tierschutzverein, Polizei und Behörde auf die Anzeige aufmerksam und konnte das Tier durch einen Fake-Kauf retten.
Der kleine Bibo auf Instagram
Illegale Welpenhandel boomt
Der illegale Welpenhandel boomt. Seit der Coronavirus-Pandemie hätten sich die Fälle gehäuft, so der Tierschutzverein und fordert künftige Hundebesitzer auf: "Kaufen Sie keine Welpen online!"
Und betont weiter: "Ein Kauf aus Mitleid hilft nicht."
Titelfoto: Hamburger Tierschutzverein von 1841 e. V.