Trauer um besonderen Hund Ilas: "Tierheime sind kein guter Ort zum Sterben"
Troisdorf – Die Mitarbeiter des Tierheims Troisdorf trauern um Schäferhund Ilas. Der charakterstarke Vierbeiner war für seine Pfleger ein ganz besonderer Schützling, der mit seinem Tod eine gewaltige Lücke hinterlässt.
Ilas war in seinen neun Lebensjahren kein einfacher Charakter, doch umso mehr haben die Tierfreunde der Auffangstation ihn in ihre Herzen geschlossen.
Am Wochenende teilten sie ihren mehr als 15.000 Instagram-Followern in einem Beitrag die traurige Neuigkeit mit: "Gestern [Samstag, Anm. d. Red.] hat unser Ilas seine letzte Reise angetreten. Damit hat uns ein ganz besonderer für immer verlassen."
Die nachfolgenden Worte treffen mitten Herz.
So war der Rüde im vergangenen September von den Behörden sichergestellt worden und im Tierheim gelandet. "Über sein altes Leben wussten wir nie viel, sein Verhalten hat jedoch einiges offenbart, was wir keinem Hund wünschen", schildern die Mitarbeiter bedrückt.
Ilas sei nach seinem Eintreffen im Tierasyl "wütend, wild und kaum zu händeln" gewesen. "Von Menschen hatte er die Nase voll." Seine Zündschnur sei so kurz gewesen, "dass Explosionen im Minutentakt erfolgten".
Glücklicherweise befand sich Ilas im Tierheim in viel besseren Händen. Die Pfleger investierten viel Kraft, Geduld und Liebe in ihren Schützling - und das zahlte sich aus! So habe sich die anfängliche Wut des Schäferhundes unter der treuen Fürsorge zunehmend in Zufriedenheit verwandelt.
Ilas war auf der Suche nach einem Für-immer-Zuhause: "Wir hätten ihm so viel mehr gewünscht"
Schon zeitlebens verwiesen die Hundefreunde auf Ilas viele tollen Seiten. Besonders im Umgang mit "netten Hundemädels" konnte der Rüde durchaus charmant sein. Seine Augen leuchteten, wenn er ein Leckerchen bekam und auch über Zuwendung von seinen Bezugspersonen freute er sich riesig.
Rückblickend wissen die Pfleger: "Es gab nur wenige Menschen, die Ilas mochte und noch weniger Menschen, die er liebte."
Er genoss Gassirunden genauso wie gekrault zu werden, wenn ihm danach war, und in der Sonne zu liegen und dem Treiben im Tierheim zuzusehen. Außerdem hatte er seinen Betreuern zufolge eine "riesengroße" Schwäche für gutes Essen.
Woran Ilas gestorben ist, teilten die Mitarbeiter nicht mit. Sie stellten jedoch klar: "Wir hätten ihm so viel mehr gewünscht. Er hätte noch so viel mehr verdient."
Der "wilde Rüpel" aus der Anfangszeit sei für sie zum "guten Freund" geworden. Ilas Ecken und Kanten seien immer weicher geworden und hätten ihn zudem "irgendwie ganz besonders einzigartig" gemacht.
Leider war es Ilas nicht vergönnt, vor seinem Tod ein eigenes Für-immer-Zuhause zu finden. "Tierheime sind kein guter Ort zum Sterben", wissen auch seine Pfleger.
Direkt an Ilas gerichtet, nehmen sie Abschied: "Wir hoffen sehr, dass du fühlen konntest, dass wir nicht nur ein Ort, sondern dein Zuhause waren. Du wirst uns fehlen, Ilas."
Titelfoto: Montage: Instagram/Tierheim Troisdorf