Tierschutz-Beauftragte warnt: Hunde sind keine Lösung für Lockdown-Langeweile!
Düsseldorf - Nordrhein-Westfalens Tierschutzbeauftragte Gerlinde von Dehn hat davor gewarnt, in Corona-Zeiten unüberlegt einen Hund zu kaufen.
In Düsseldorf legte sie einen Katalog mit Tipps und Grundregeln vor.
Zuerst seien entscheidende Fragen zu klären: Ist genug Zeit für das Tier da - "und zwar ein ganzes Hundeleben lang"? Sind Platz und Kosten gesichert? Welcher Hund passt zu mir und wo kaufe ich ihn?
Nach Angaben des Verbands für das Deutsche Hundewesen und von Tierschutzorganisationen sei die Nachfrage nach Hunden im vergangenen Jahr bereits überdurchschnittlich hoch gewesen, berichtete von Dehn.
"Bitte nehmen Sie sich Zeit und tragen durch einen verantwortungsvollen Hundekauf dazu bei, Qualzucht bei Tieren die Rote Karte zu zeigen", mahnte sie.
Dabei seien eine Reihe von Regeln zu beachten: Vor der Entscheidung für eine bestimmte Hunderasse sollte ein Tierarzt oder Hunde-Experte zurate gezogen werden.
Hunde nie aus illegalen Aufzuchten "aus dem Kofferraum" kaufen, sondern nur bei seriösen Züchtern. "Verzichten Sie darauf, einen besonders puppenhaft aussehenden Hund zu erwerben", bat von Dehn. "Dies könnten Anzeichen für eine "unnatürliche" Zucht sein."
Glubschaugen und eine Stupsnase sind bei Hunden nicht normal
So würden niedlich wirkende Glubschaugen durch einen stark verformten Schädel hervorgerufen. Eine kleine Stupsnase könne zur Folge haben, dass der Hund nicht ausreichend Luft bekommt und nur mit hoch gelegtem Kopf schlafen kann.
"Die Qual der Wahl darf nicht zur Wahl der Qual werden", mahnte die Tierschützerin. Auch das Tierheim Bergheim bei Köln hatte kürzlich zu einer ähnliche Aktion aufgerufen und den Tierkauf in Corona-Zeiten missbilligt.
Titelfoto: Guido Kirchner/dpa