Tierschützer warnen: Weihnachten keine Hunde und Katzen schenken!
Bonn - Obwohl die Corona-Pandemie bei vielen Menschen den Wunsch nach einem Haustier verstärkte, warnen Tierschützer vor Hunden oder Katzen als Geschenk zu Weihnachten.
Es bestehe die Gefahr, dass viele "tierische Weihnachtsopfer" nach dem Fest ausgesetzt würden oder in Tierheimen landeten, sagte Hester Pommerening vom Deutschen Tierschutzbund.
Die Tierheime dürften wegen der Corona-Pandemie nicht noch weiter belastet werden.
Um eine Rückgabe-Welle nach dem Fest abzuwehren, haben erste Tierheime in Nordrhein-Westfalen vor Weihnachten einen Vermittlungsstopp verhängt.
So geben etwa die Einrichtungen in Dortmund, Bochum und Köln keine Tiere mehr ab. Erst Anfang Januar sollen die Vermittlungen wieder beginnen.
Durch die Kontaktbeschränkungen zu Freunden und Familie sehnten sich die Menschen zunehmend nach einem tierischen Freund, so Pommerening.
Viele im Lockdown angeschafften Tiere wurden jedoch wieder in Tierheime gebracht, als es für die Besitzer vom Homeoffice zurück in die Büros ging.
Seit dem Sommer mussten einzelne Tierheime aus diesem Grund immer wieder Aufnahmestopps verhängen. "Mancher hat sich vielleicht vorschnell ein 'Pandemieprojekt' angeschafft, dessen man dann schnell überdrüssig wurde", vermutet die Sprecherin des Tierschutzbundes.
Oft vergessen: "Ein Haustier ist ein Lebewesen und kostet auch Zeit, Geld und Mühe"
"Ein Haustier ist ein Lebewesen und kostet auch Zeit, Geld und Mühe. Das wird leider oft vergessen."
Eine weitere Herausforderung für die Tierheime ist das Personal.
Seit Beginn der Corona-Pandemie konnte das Tierheim Velbert etwa keine neuen Ehrenamtlichen zur Unterstützung mehr aufnehmen.
"Immer wenn wir neue Gassigänger oder Katzenkuschler einladen wollen, kommt eine neue Corona-Welle", erklärt die Sprecherin des Tierheims.
Das Personal habe zum Gassigehen oder Spielen mit den Tieren nicht genügend Zeit.
Titelfoto: lilun/123rf