Eilenburg - Schwerer Start ins Hundeleben: Tierheim-Bewohner Baymax ist in erschreckenden Verhältnissen aufgewachsen - sogar Streicheleinheiten machen ihm Angst. Doch trotz seiner traurigen Vergangenheit fasst der Vierbeiner nun Schritt für Schritt Vertrauen zu Menschen.

"Ich wurde am 30.12.2021 mit meiner Familie aus einem komplett verdreckten Zwinger befreit", schreibt das Tierheim Eilenburg (Landkreis Nordsachsen) in einem Facebook-Beitrag aus der Perspektive des Schäferhundes. Schockierend: "Meine Schwester und ich wurden in dem Zwinger geboren und wir haben nie was anderes gesehen."

Der Zustand des im September 2021 zur Welt gekommenen Baymax und der vier weiteren Schäferhunde sei besorgniserregend gewesen. "Aber wir haben gelebt, was man leider von vielen anderen Tieren auf dem Hof nicht sagen konnte", beschreiben die Tierschützer weiter. "Als Futter gab es meistens die verstorbenen Stalltiere."

Schließlich nahte Rettung, für die Tiere sei das aber gleichzeitig auch eine beängstigende Situation gewesen - so wehrten sie sich gegen die Fremden: "Wir haben geschrien und um uns gebissen. Das haben wir auch noch eine lange Zeit im Tierheim gemacht."

Eindrücklich versetzen sich die Tierhelfer in ihren Schützling hinein: "Ich wusste doch nicht, was Anfassen bedeutet und dass es mir nicht wehtut." Trotz des Erlebten mache Baymax Fortschritte, lasse Berührungen zu und sich zum Gassigehen ausführen. "Aber ich bin immer noch etwas angespannt, wenn ich gestreichelt werde, ich habe halt Angst, dass doch noch was passiert."

Während seine Schwester bereits ein Zuhause gefunden habe, sei Baymax noch auf der Suche nach einer neuen Familie. Wichtige Voraussetzungen: Geduld - und die Bereitschaft, dem neuen Freund auf vier Pfoten die Welt jenseits von Zwinger und Tierheim zu zeigen. "Mir wurde erzählt, dass es sowas wie ein Meer gibt und dass es toll ist darin baden zu gehen."