Süßer Welpe eiskalt ausgesetzt: Tierhelfer fallen aus allen Wolken
Bad Dürkheim/Neustadt an der Weinstraße - Letzter Ausweg Tierheim: Was viele überforderte Hundebesitzer legitimerweise in Anspruch nehmen, wenn sie den zuvor euphorisch aufgenommenen Vierbeiner doch nicht artgerecht betreuen können, wurde diesem kleinen Fellknäuel leider verwehrt.
Und auch die "Alternativlösung" der Besitzerin oder des Besitzers stieß nur auf bedingtes Verständnis. Doch was war genau geschehen?
Am Montagmorgen wollten die Angestellten einer Tierarztpraxis der Kurstadt Bad Dürkheim (Rheinland-Pfalz) lediglich eine neue Woche voller geretteter Tierleben beginnen, als sie am Eingang eine auffällige Tasche auffanden.
Der Inhalt ließ die Angestellten zunächst ordentlich schlucken. Denn keinesfalls hatte hier irgendjemand seine alten Sportklamotten oder ähnliches Gerümpel sorglos abgestellt. Vielmehr befand sich in der Tasche ein kleiner Hund.
Bei dem Rüden handelte es sich laut Hauptkommissar Thomas Wymar von der Polizeiinspektion Bad Dürkheim um einen erst vier bis fünf Monate alten Mops oder Mops-Mischling. Ehe die Beamten sich des kleinen, völlig verängstigten Vierbeiners annahmen, wurde er zunächst von den Tierhelfern liebevoll versorgt.
Von seinem Besitzer fehlt derzeit jede Spur. Daher hoffen die Ordnungshüter auf hilfreiche Zeugenhinweise, die unter Umständen die Identität des- oder derjenigen aufklären können, der den Mops vor der Tierarztpraxis aussetzte.
Derweil entbrannte zwischen Hundefreunden und Tierheimmitarbeitern im Netz eine heftige Diskussion zum durchaus fragwürdigen Vorgehen bei der Aussetzung des Hundes. Vor allem ein Detail des Diskurses sorgte für wenig Verständnis bei den Tierbetreuern.
Hund vor Tierarztpraxis ausgesetzt: Hundefreunde erleichtert - Tierhelfer verstehen die Welt nicht mehr
Während einige Kommentatoren nämlich durchaus Verständnis dafür zeigten, das Tier zumindest vor den Pforten von Fachpersonal auszusetzen, anstatt es in völliger Einsamkeit - beispielsweise im Wald - sich selbst zu überlassen, fielen die Tierheimangestellten aufgrund derlei Äußerungen aus allen Wolken.
"Da entzieht sich jemand nur der Verantwortung. Hat keine Lust auf Konfrontation, Fragen. Erbärmlich. Der Hund wurde seiner Geschichte beraubt. Aussetzen ist eine Straftat, egal wo", hieß es dort beispielsweise.
Hinweise zum Besitzer des kleinen Mops-Rüden werden von der Polizeiinspektion Bad Dürkheim unter der Rufnummer 06322/9630 oder per E-Mail entgegengenommen.
Titelfoto: Polizeidirektion Neustadt/Weinstraße