Sensibler Hütehund-Mix für Fortgeschrittene: Darum landete Wolle jetzt wieder im Tierheim

Darmstadt - Eigentlich hatte der Hütehund-Mix schon sein Glück gefunden. Doch jetzt ist Wolle nach zwei Jahren wieder im Darmstädter Tierheim gelandet.

Für Wolle sucht das Tierheim in Darmstadt Menschen, die schon eine gewisse Erfahrung im Umgang mit Hunden mitbringen.
Für Wolle sucht das Tierheim in Darmstadt Menschen, die schon eine gewisse Erfahrung im Umgang mit Hunden mitbringen.  © Tierheim und Tierschutzverein DA und Umgebung e.V.

Der dreieinhalb Jahre alte Rüde war als junger Hund aus Rumänien nach Südhessen gekommen und konnte vom Darmstädter Tierheim auch fix vermittelt werden. Doch leider stellte sich heraus, dass seine Halter mit dem hübschen Kerl überfordert waren und ihn nun also zurückgebracht haben.

Der Grund dafür lag laut der Webseite des Tierheims wohl darin, dass die Menschen in seinem alten Zuhause nicht wirklich mit den charakteristischen Eigenheiten eines Hütehundes umzugehen wussten.

Wolle müsse zwar gefordert, dürfe aber nicht überfordert werden. So sollte es für ihn neben ausgedehnten Spaziergängen und Hundesport auch immer wieder ruhige Formen der Beschäftigung geben wie Suchspiele oder Fährtenarbeit. Ballwerfen ist für den Rüden laut Tierheim allerdings denkbar ungeeignet, da er schnell zum "Balljunkie" werde.

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Generell drehe Wolle schnell auf, finde dann aber schlecht wieder zur Ruhe - etwas, das er noch lernen muss.

Gegenüber fremden Menschen sei der Rüde zunächst misstrauisch und verbelle diese, sollten sie ihm zu nahe kommen.

Habe er aber erstmal Vertrauen gefasst, dann suche er die Nähe und lasse sich auch gerne streicheln. Allerdings könne er dann auch etwas zu distanzlos werden.

Darum sollte Wolle beim Gassigehen einen Maulkorb tragen

Beim Gassigehen oder in für Wolle neuen Situationen sollten seine Halter nicht auf einen Maulkorb verzichten.
Beim Gassigehen oder in für Wolle neuen Situationen sollten seine Halter nicht auf einen Maulkorb verzichten.  © Hannes P. Albert/dpa

Trifft Wolle beim Gassigehen auf andere Hunde, so wolle er keinen Kontakt. Wird dies nicht akzeptiert, dann werde er sehr deutlich - deshalb trägt er auf Spaziergängen auch einen Maulkorb.

Diesen sollte er laut den Mitarbeitern des Tierheims zunächst auch in seinem neuen Zuhause tragen, auch wenn das mit zunehmendem Vertrauen immer weniger der Fall sein darf. Dennoch wird empfohlen, in neuen Situationen - etwa an unbekannten Orten oder bei Besuchen von ihm unbekannten Menschen - nicht auf einen Maulkorb zu verzichten.

Als Zweithund sei Wolle nur bedingt geeignet. Mit einer souveränen Hündin wäre dies aber wohl möglich. Kleintiere und Katzen sollten aber nicht mit ihm in einem Haushalt leben.

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Auch an eine Familie mit Kindern würde ihn das Tierheim abgeben, aber nur, wenn diese schon etwas älter sind. Wichtig in diesem Zusammenhang sei es, dass Wolle nie das Gefühl bekomme, auf den Nachwuchs aufpassen zu müssen.

Aus all diesen Gründen sollten seine neuen Menschen laut Tierheim auch bereits Erfahrung im Umgang mit Hunden besitzen.

Wer sich nun für den sensiblen Wolle interessiert, kann sich mit dem Darmstädter Tierheim unter der Telefonnummer 06151/891470 (montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr) in Verbindung setzen oder den Interessentenbogen ausfüllen.

Titelfoto: Tierheim und Tierschutzverein DA und Umgebung e.V.

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