Seltenste Hunderasse der Welt? Dieser Vierbeiner ist etwas ganz Besonderes

München - Shar-Peis kennen viele nur aus der Werbung für Antifaltenprodukte. Im Alltag sind die Hunde ein eher seltener Anblick. Umso tragischer, dass "Jade" als Vertreterin der edlen Rasse bisher ein kümmerliches Dasein fristen musste.

Shar-Pei "Jade" hat in ihren fünf Lebensjahren kaum Erfahrungen sammeln dürfen.
Shar-Pei "Jade" hat in ihren fünf Lebensjahren kaum Erfahrungen sammeln dürfen.  © Tierheim München

Die circa fünf Jahre alte Shar-Pei-Hündin wurde mit zwei weiteren Artgenossen aus schlechten Verhältnissen vom Veterinäramt sichergestellt und ins Münchner Tierheim gebracht.

Sie ist nicht kastriert, wiegt ungefähr 17 Kilogramm bei einer Schulterhöhe von rund 40 Zentimetern.

Jade ist - typisch Shar-Pei - Fremden gegenüber skeptisch und kann diese auch verbellen, um ihren Standpunkt zu verdeutlichen.

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Hat sie einen Menschen in ihr Herz geschlossen, zeigt sie sich als zutrauliche und verschmuste Gefährtin. Bis es so weit ist, brauchen Interessenten aber wohl etwas Geduld, vermuten ihre Pfleger.

In ihrem bisherigen Umfeld hat die Hündin leider nichts kennengelernt - ihre Erziehung fängt also bei null an. Kein leichtes Unterfangen, da Shar-Peis meist einen eigenen Kopf haben und als stur gelten.

Ob sie mit anderen Hunden verträglich ist, konnte noch nicht im Tierheim ausgetestet werden - mit den anderen sichergestellten Shar-Peis versteht sie sich aber gut.

Möchtest Du die besondere Hundedame kennenlernen? Dann melde Dich unter der Telefonnummer 089/92100043 in der Hundequarantäne und vereinbare einen Besuchstermin.

Shar-Pei: Hunderasse vor Jahren noch vom Aussterben bedroht

Shar-Pei Jade hofft auf erfahrene Hundehalter, die sich mit ihrer Rasse auskennen.
Shar-Pei Jade hofft auf erfahrene Hundehalter, die sich mit ihrer Rasse auskennen.  © Tierheim München

Der Shar-Pei ist eine altertümliche Rasse, dessen Erbe weit in die Vergangenheit zurückreicht. Abbildungen und Funde ähnlicher Hunde können bis in die Han-Dynastie (ab 206 v. Chr.) zurückverfolgt werden.

Während der Mops, der ebenfalls aus China stammt, in den Palästen der Kaiser wohnte, lebten Shar-Peis auf den Höfen der Bauern.

Außerhalb Chinas war die Rasse lange Zeit hingegen kaum bekannt. In den 1970er-Jahren galten die "chinesischen Faltenhunde" sogar als seltenste Hunderasse der Welt.

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Shar-Peis waren vom Aussterben bedroht, da in der Zeit des Kommunismus Hunde als unnötige Luxusgüter verpönt waren: 1976 soll es weltweit nur noch 145 Exemplare gegeben haben.

Der Züchter Matgo Law aus Hongkong wandte sich schließlich Hilfe suchend an amerikanische Kollegen. Dank einer Marketing-Aktion wurde der Shar-Pei in den USA immer beliebter. Neue Zuchtprogramme halfen der Rasse wieder auch die Beine - so erholte sich der Bestand langsam.

Wegen des kleinen Gen-Pools werden Züchtungen streng überwacht. Welpen der Rasse können daher durchaus um 2000 Euro kosten. Wer sich in die Rasse verliebt hat, sollte sich aber auf jeden Fall zuerst ans Münchner Tierheim wenden und Jade eine Chance geben.

Titelfoto: Bildmontage (2): Tierheim München

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