Polizeihund verstümmelt Mann, der sitzt nun im Rollstuhl

Hilversum (Niederlande) - In den Niederlanden ist es zu einem tragischen Vorfall mit einem Polizeihund gekommen. Das Tier griff einen Mann an und zerfleischte eines seiner Beine.

In den Niederlanden biss ein Polizeihund einem polnischen Staatsbürger so stark ins Bein, dass er sich nur noch mit Hilfe eines Rollstuhls fortbewegen kann. (Symbolbild)
In den Niederlanden biss ein Polizeihund einem polnischen Staatsbürger so stark ins Bein, dass er sich nur noch mit Hilfe eines Rollstuhls fortbewegen kann. (Symbolbild)  © 123RF/macor

Das Unglück, das erst jetzt bekannt wurde, passierte bereits am 5. Dezember 2021. Dieser Tag wird Bartłomiej Błoński aus dem polnischen Nisko ein Leben lang in Erinnerung bleiben.

Denn an diesem Tag erfuhr der Pole, der sich beruflich in den Niederlanden aufhielt, erst vom Tod seiner Mutter. Später wurde er von der örtlichen Polizei brutal misshandelt, berichtet das polnische Nachrichtenportal nowiny24.

Błoński, der mit seinem Bruder in Hilversum wohnt (etwa 25 Kilometer von Amsterdam entfernt), erinnerte sich: "Am Abend hatten Paweł und ich ein paar Drinks." Irgendwann hätten sich die beiden Männer mit ihrem Nachbarn gezofft, "mit dem mein Bruder zerstritten ist. Es war jedoch nur ein verbaler Streit, ohne körperliche Gewalt", sagte er.

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Ein weiterer Nachbar rief schließlich die Polizei. Beim Eintreffen der Beamten am Tatort feindeten sich die drei Anwohner noch immer an.

"Als meinem Bruder Handschellen angelegt wurden, war mir klar, dass dies noch nicht das Ende des Vorfalls war", sagte Bartłomiej Błoński weiter.

Der Polizist reagierte nicht

Niederländische Polizisten sollten einen Nachbarschaftsstreit schlichten. Die Situation eskalierte. (Symbolbild)
Niederländische Polizisten sollten einen Nachbarschaftsstreit schlichten. Die Situation eskalierte. (Symbolbild)  © 123rf/joeppoulssen

Eine Polizistin habe Bartłomiej Błoński dann auf Englisch mitgeteilt, dass er sich zurückhalten solle, "was ich auch tat". Doch plötzlich überschlugen sich die Ereignisse!

Als Błoński - auf dem Grundstück seines Bruders - vor der Tür stand, sei ein Polizist ins Haus gelaufen. Dabei habe er Reizgas auf den Polen gesprüht, ihn mit einem Gegenstand geschlagen, dann zu Boden geworfen und so gefesselt, dass der wehrlose Mann mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden lag.

Gleich danach spürte Bartłomiej Błoński den ersten Hundebiss.

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"Ich schrie und flehte den Polizisten auf Englisch an, den Hund wegzunehmen. Aber er reagierte nicht. Der Polizeihund riss mir etwa zwei Minuten lang Stücke aus meinem Bein, abwechselnd am Schienbein und an der Wade", schilderte Błoński den schockierenden Moment.

Als das Tier ihn endlich losließ, konnte er nicht mehr alleine aufstehen. Zwei zu Hilfe geeilte Personen stützten den Schwerverletzten, der von einem Krankenwagen in eine Klinik gebracht wurde.

Polnische Justiz um Hilfe gebeten

Er erlitt tiefe Bisswunden an seinem Bein, die ihn in den nächsten Monaten in einen Rollstuhl zwingen. "Meine finanzielle Situation ist sehr schlecht, da ich in dieser langen Zeit nicht arbeiten kann. Deshalb bin ich ja in die Niederlande gekommen: um zu arbeiten! Stattdessen sitze ich im Rollstuhl", sagte Błoński. Mehrere Operationen und eine langwierige Reha stehen ihm bevor.

Das Eingreifen des Polizisten und die unterlassene Hilfe bezeichnete er als "schreckliches Verbrechen". "Ich habe niemanden angegriffen, ich habe niemanden verletzt, ich habe keinen Widerstand geleistet", beteuerte Błoński seine Unschuld.

Bartłomiej Błoński brachte den Fall vor Gericht und bat die polnische Justiz um Hilfe. Er befürchtet, andernfalls nicht zu seinem Recht zu kommen.

Titelfoto: 123rf.com/macor

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