Polizeihund attackiert vierjähriges Flüchtlingskind und verletzt es schwer
Lanzhot (Tschechien) - In Tschechien hat ein Polizeihund ein Kind schwer verletzt. Eine Streife habe bei Lanzhot an der Grenze zur Slowakei ein Fahrzeug mit Migranten gestoppt, teilte ein Sprecher der tschechischen Polizei am Montag mit.
"Bei der Verfolgung einer heißen Spur des flüchtenden Schleusers kam es zu einer unerwarteten Reaktion des Diensthundes auf einen plötzlichen äußeren Impuls", hieß es.
Die Beamten leisteten demnach sofort Erste Hilfe. Ein Kriseninterventionsteam betreue die Familie des Mädchens. Die Innenrevision der Polizei habe Ermittlungen aufgenommen.
Nach einem Bericht der Zeitung Pravo soll der Hund das vier Jahre alte kurdische Kind ins Gesicht gebissen haben. Es sei mit einem Hubschrauber in eine Kinderklinik in Brünn (Brno) gebracht worden.
Im Kampf gegen die Schleuserkriminalität hatte Tschechien Anfang Oktober vorübergehende Personenkontrollen an der Grenze zur Slowakei eingeführt.
Sie wurden zuletzt bis zum 2. November verlängert. Während im ganzen vorigen Jahr landesweit 248 mutmaßliche Schleuser festgenommen wurden, waren es nach Angaben der Regierung in Prag in diesem Jahr bereits mehr als 340.
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