Niemand interessiert sich für die treue Hündin: Tierheim bei Köln startet Hilferuf
Bergheim - Hündin Becks kann man im Tierheim Bergheim bei Köln fast schon als Langzeitbewohnerin bezeichnen. Irgendwie will keiner die schwarze Vierbeinerin adoptieren, dabei hat gerade sie eine zweite Chance verdient.
Energiebündel Becks wohnt seit Mai 2022 im Tierheim bei Köln. Den Pflegern hat sie dort vor allem zu Beginn die Hölle heiß gemacht. In den ersten 48 Stunden zeigte sie Zähne, knurrte die Mitarbeiter an und wollte ihr Körbchen nicht verlassen.
Lockte man sie dann jedoch mit einem Leckerli, wurde sie zahmer, weshalb das Tierheim ihr eine Chance gab.
In ihrem alten Zuhause zeigte sie ein ähnliches Verhalten. Letztlich auch der Grund für ihre Abgabe. Dort habe sie "gegen den Familienvater agiert" und mehrmals nach ihm geschnappt, wie es das Tierasyl beschreibt.
"Heute liebt sie mit jeder Faser ihres Körpers ihre Pfleger und Gassigänger. Sie ist sehr treu und personenbezogen und stoppt für ein bekanntes Gesicht jeden Spaziergang ab", erklären die Pfleger die Wesensänderung der Hündin mit den karamellfarbenen Augen.
Woher Becks die Abneigung gegen ihr einstiges Herrchen hernahm, ist nicht klar. Allerdings kam sie als kleiner Welpe aus einer Auffangstation nach Deutschland. Ob sie in jungen Jahren traumatisiert wurde?
Hündin Becks ist und bleibt ein Sturkopf
Inzwischen wurde Becks kastriert. Das Tierheim vermutet, dass ihre Läufigkeit und Scheinträchtigkeiten zu den Wesensveränderungen geführt haben könnten.
Allerdings kann ihr eine Sache weniger gut abtrainiert werden: das Autofahren. Meist kommt es aber gar nicht erst dazu, denn die 2019 geborene Hündin hat panische Angst vor Kofferräumen. Vor einigen Monaten hat sie sich damit einen Auftritt bei "Tiere suchen ein Zuhause" verscherzt, weil sie partout nicht einsteigen wollte.
Schlussendlich mussten die Mitarbeiter mit einem anderen Hund zu der TV-Show fahren. Seither hockt die Osteuropäerin im Tierheim.
"Für Becks suchen wir aktive Hundeliebhaber, bitte mit etwas Erfahrung", wünscht sich das Tierheim. Sie werde immer ein kleiner Sturkopf bleiben, einen tadellos "funktionierenden" Hund dürfe man nicht erwarten.
"Becks liebt man, wie sie ist - mit ihrer ganzen charmanten Eigenwilligkeit", heißt es abschließend.
Titelfoto: Montage: Screenshot/Tierheim Bergheim