Martin Rütter entsetzt über Hunde-Umgang der Polizei: "Tiermissbrauch"

Riesa/Köln - Ein Video am Rande des AfD-Parteitages im sächsischen Riesa sorgt derzeit für Aufsehen. Dort ist zu sehen, wie ein Polizist seinen Hund auf einen Aktivisten stößt. Nun hat sich auch Hundeprofi Martin Rütter (54) dazu geäußert.

Martin Rütter (54) hat das Video im Hinblick auf das Verhalten der Hunde eingeschätzt.  © Screenshot/Instagram/martinruetter_official

Er bezeichnet das Vorgehen als "Tiermissbrauch in höchster Form". Zwar könne er den Einsatz als Ganzes nicht bewerten, aber das Verhalten der Hunde, wie der 54-Jährige erklärt. Sowohl Mensch als auch Tier seien in der Situation "gestresst" gewesen.

Dem Polizisten, der den Vierbeiner dafür benutzte, einen der Demonstranten über den Mittelstreifen einer mehrspurigen Straße zu drängen, unterstellt er, dass er "0,0 in der Lage ist, einen Hund zu händeln".

Aber auch der Hund sei nicht der richtige für diese Situation, so die Einschätzung des Experten. Der Vierbeiner sei zudem schlecht ausgebildet. "Dieser Hund ist sehr sensibel, er nimmt die Ohren zurück, der weiß gar nicht, wie ihm geschieht."

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Das Tier sei gar nicht in der Lage zu unterscheiden, "wer ist hier Freund, wer ist hier Feind".

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Hundeprofi ist über den Einsatz der Polizei schockiert

Martin Rütter: "Das hat mit Hundetraining gar nichts zu tun"

Ähnlich bei einem zweiten Hund, der zu sehen ist. Er beißt in den Ärmel eines Polizisten. Der Hund sei "so überfordert" gewesen, dass er "Täter" und "eigene Reihen" nicht mehr auseinanderhalten kann. Das Video sei Rütters Meinung nach "an Absurdität nicht zu überbieten".

"Wir sehen, dass Hunde dort in höchster Art und Weise schlecht behandelt werden, nicht gut in Gehorsam stehen [...]. Das hat mit Hundetraining gar nichts zu tun, sondern ist für mich ein starker Missbrauch von Tieren."

Mittlerweile liegt auch eine Anzeige vor, wie Polizeisprecher Thomas Geithner am Sonntag erklärte. Daher gebe es auch ein Strafverfahren. Am Samstag reisten mindestens 10.000 Protestler nach Riesa, um gegen den AfD-Parteitag zu demonstrieren.

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