Marathonläufer trainiert in den Bergen: Als dieses Tier plötzlich halbtot vor ihm kauert, ist er schockiert
Oahu (Hawaii/USA) - Es muss ein tierlieber Schutzengel gewesen sein, der Sergio Florian (44) auf Hawaii genau im richtigen Moment einen Pfad entlang schickte. Dort wartete ein Häufchen Elend, das dringend die Hilfe des Marathonläufers benötigte.
Sergio ist ein leidenschaftlicher Läufer und trainiert ständig auf der großen Insel. Was er aber Ende Februar entdeckte, hatte er in seiner Laufbahn noch nie erlebt.
An jenem Abend war der 44-Jährige gerade auf einer Route in den Bergen von Oahu unterwegs, als er in etwa 1000 Metern Höhe auf eine Hündin stieß. Und es stand alles andere als gut um das Tier.
Der Vierbeiner war nicht nur verletzt, sondern auch abgemagert, dehydriert und völlig entkräftet. Sein Körper war von vielen Kratzern übersät.
"Ich war schockiert, sie zu sehen, weil ich noch nie einen Hund so hoch oben gesehen habe", erinnert sich Sergio an den 28. Februar. "Sie befand sich im tückischsten Teil des Weges, eingeklemmt zwischen zwei Klippen, und es war fast Sonnenuntergang."
Sergio, der den Moment auch auf Kamera festgehalten hat, bemerkte schnell, dass das Tier überhaupt keine Kraft hatte, um allein den Abstieg zu meistern.
Läufer schleppt schwache Hündin den kompletten Berg hinunter
Für den Läufer gab es deshalb nur eine Möglichkeit, die Hündin in Sicherheit zu bringen: Er musste sie tragen.
Der Weg hätte sich schon ohne das Tier als schwierig erwiesen, nun musste der Hawaiianer aber auch noch einen 20 Kilogramm schweren Brocken schleppen. "Sie zitterte und hatte Angst", beschreibt der 44-Jährige die Situation. "Sie schien wirklich zahm und liebevoll zu sein, aber sie war wirklich schwach, als ob sie schon eine Weile dort oben gewesen wäre."
Über Facebook gelang es Sergios Frau Dayane, den Besitzer der Hündin zu finden. Es stellte sich heraus, dass die Hündin, die den Namen "Stevie" trug, bereits seit drei Tagen schmerzlich vermisst worden war.
Das Tier war einem Wildschwein hinterhergerannt und spurlos verschwunden. Wieder mit seinem Herrchen vereint, gab es für Stevie direkt etwas zu essen und zu trinken. Für Marathonläufer Sergio war die Aktion eine Herzensangelegenheit: "Ich habe einfach getan, was jeder getan hätte, wenn er könnte", erklärt er gegenüber ABC World News Tonight.
Im Netz wird der Sportler für seine aufopferungsvolle Art gefeiert. "Ich segne dich dafür, dass du dieses wunderschöne Baby den Berg hinuntergetragen hast. Du bist ein unglaublich freundlicher, starker und furchtloser Krieger", schreibt ein User.
Titelfoto: Bildmontage/Screenshot/Instagram/wellnesspt