Kölner Tierheim ist fassungslos, als dieser Hund abgegeben wird: "Leute, wir sind richtig sauer!"
Köln – Schäferhund Rocco ließ das Tierheim Dellbrück in Köln in der vergangenen Woche sprachlos zurück: Der junge Rüde stammt von einem Züchter, der sich laut Tierheim nur wenig darum schert, wohin es seine Vierbeiner verschlägt.
Rocco ist gerade einmal zehn Monate alt, doch wirklich viel Zuneigung und Sicherheit hat er bislang nicht erfahren. Denn der Rüde sei an eine "recht betagte Dame" vermittelt worden, die vor kurzem zum Pflegefall wurde, erklärt es das Tierheim. Kümmern konnte sie sich in den vergangenen Monaten dementsprechend nicht um ihr neues Haustier.
"Leute, wir sind richtig sauer!", bricht es in einem emotionalen Text aus den Pflegern des Tierheims heraus. Denn Rocco ist nicht der erste Hund, der sich seinem Schicksal beugen muss. Auch Schäferhund Rex entstammt derselben Familie und wurde 2019 ebenfalls an ein älteres Ehepaar verkauft, die laut Tierasyl "maßlos mit ihm überfordert waren".
Infolgedessen wurde Rex, der theoretisch Roccos Urgroßvater sein könnte, ins Tierheim gegeben und fristet dort seither sein Dasein. Damit jedoch nicht genug: Rocco soll nun bereits der vierte Hund sein, den das Tierheim aus den Verkäufen des ominösen Züchters übernommen haben soll.
"Wir kontaktierten den Herrn, doch dieser interessierte sich überhaupt nicht dafür, dass 'sein' Hund jetzt bei uns war. Er wurde recht unfreundlich und legte dann auf", beschreibt das Tierheim seine Vorgehensweise, die scheinbar noch nicht zum Erfolg geführt zu haben scheint.
Tierheim Dellbrück möchte neue Heimat für Rocco finden
Follower von Gesetzen enttäuscht
Den Mitarbeitern des Tierheims bleibt demnach nicht viel übrig, als abermals "die Faust in der Tasche zu machen und ganz schnell ein neues Zuhause für Rocco zu finden".
Leider habe der Vierbeiner in seinem jungen Leben noch nicht viel lernen können und sei daher laut Angaben seiner Pfleger ungestüm.
Die Fans sind ebenso entsetzt von der Masche des Züchters, wie das Tierheim auch. "Das Zuchtverbot ist sowas von überfällig", wünscht sich eine Tierfreundin.
"Diese ganze sogenannte Züchterei ist viel zu wenig kontrolliert und gehört grundsätzlich unter behördliche Aufsicht und strenge Überwachung. In den meisten Fällen ist es eine gnadenlose Ausbeutung und ein Missbrauch der Tiere und muss auch mit drakonischen Strafen, wie Geld- oder Haftstrafen geahndet werden", ergänzt ein weiterer Fan.
Das Tierheim kann nur inständig hoffen, dass Rocco der letzte Hund ist, der auf unliebsame Weise abgegeben wird.
Allerdings kann das kontrollierende Veterinäramt nur wenig ausrichten, wenn keine Meldungen gemacht werden oder es den Tieren grundsätzlich erst einmal gut geht. Generell kann jeder züchten, solang er oder sie pro Jahr maximal zwei Würfe erwartet - erst ab drei oder mehr Würfen züchtet man gewerblich und unterliegt damit einigen gesetzlichen Anforderungen.
Titelfoto: Montage: Screenshot/Instagram/tierheim_dellbrueck