Kampfhund sucht neues Zuhause: Wieso sich diese Kellnerin von ihrem "Apollo" trennen muss
Dippoldiswalde - Eigentlich liebt Renata P. (28) ihren "Apollo" sehr. Sie hat sich sogar ein Porträt von ihm auf den Oberschenkel tätowieren lassen. Aber die Tschechin wird den American Staffordshire Terrier (3) nie wieder sehen. Im Amtsgericht Dippoldiswalde verzichtete sie auf ihren Hund, um einer Strafe zu entgehen.
Die Kellnerin musste sich wegen Vergehens nach dem Hundeverbringungsgesetz verantworten. "Ich wusste nicht, dass es in Deutschland solche Gesetze gibt", so Renata, die 2021 von Most (Tschechien) nach Freital gezogen war. Mit Apollo.
Doch derlei gefährliche Hunde dürfen seit 2001 nicht mehr nach Deutschland eingeführt werden. Obendrein war Apollo nicht gemeldet, zahlte Renata keine Steuern für ihn. Und dann landete Apollo in diesem Sommer im Tierheim Dresden.
"Ich hatte Streit mit meinem Freund. Er dachte, ich komme nicht wieder. Da hat er den Hund da abgegeben. Als ich ihn abholen wollte, sollte ich plötzlich Papiere vorweisen, die ich gar nicht habe", berichtete Renata.
Seither gilt Apollo als beschlagnahmt. Kost und Logis (11,90 Euro pro Tag) übernimmt derzeit der Staat.
American Staffordshire Terrier Apollo sucht nun ein neues Zuhause: Allerdings müssen Tierfreunde dafür bestimmte Auflagen erfüllen
Inzwischen zog auch Renata weiter. Sie wohnt bei ihrer Mutter in Österreich, wo der Hund auch nicht bleiben dürfte.
"Von dort hatte ich ihn ja mal geholt", so die Tschechin, die deshalb schweren Herzens erklärte, auf die Herausgabe von Apollo zu verzichten.
Im Gegenzug stellte der Richter das Verfahren ein. Mit der Auflage, dass sie 750 Euro ans Tierheim in Freital überweist. Apollo, der jetzt auf der Vermittlungsliste des Dresdner Tierheimes steht, sucht nun ein neues, liebevolles zu Hause.
Abzugeben ist der propere Kerl aber freilich nur an sachkundige Tierfreunde.
Titelfoto: Bildmontage: Peter Schulze & Tierheim Dresden (Screenshot)