Junge Hündchen bei Minusgraden im Wald ausgesetzt: "Eiskalte Straftat"

Bergheim – Im Winter sollte man sich nicht allzu lang draußen aufhalten - auch nicht als Hund. Einem Besitzer oder einer Besitzerin schien das allerdings egal zu sein, und er oder sie ließ zwei Vierbeiner im Wald zurück.

Hänsel und Gretel wurden im Wald bei Liblar gefunden.
Hänsel und Gretel wurden im Wald bei Liblar gefunden.  © Montage: Screenshot/Instagram/tierheim_bergheim

Manchmal sind auch die Profis des Tierheims in Bergheim bei Köln sprachlos. Am vergangenen Samstag wurden in Liblar, einem Stadtteil von Erftstadt zwischen Bonn und Aachen, zwei Hündchen ausgesetzt.

Vermutlich ziemlich unterkühlt, schreckhaft und ahnungslos hocken die beiden auf den Armen ihrer Pflegerinnen im Tierheim. Eingewickelt in Decken blicken sie abwechselnd sich, dann die Kamera an.

"Fakt ist: Diese beiden Junghunde wurden von einer Frau bei der Feuerwehr abgegeben, mit der Aussage, sie hätte sie in Erfstadt Liblar ziemlich versteckt in einem Waldstück gefunden", schreibt das Tierheim die traurige Geschichte der beiden Freunde nieder.

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Wer die Fellnasen bei eisiger Kälte ausgesetzt hat, wissen nur die beiden Hunde. Ihre Geschichte wird, werden keine Zeugen gefunden, niemals jemand erfahren.

Also ruft das Tierheim bei Instagram dazu auf, dass sich die Finderin doch bitte melden soll - denn die Pfleger der Vierbeiner hätten gern weitere Details zu dem Fall.

Hänsel und Gretel wurden ausgesetzt

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Das Tierheim sucht nach der Frau, die die beiden gefunden haben soll.
Das Tierheim sucht nach der Frau, die die beiden gefunden haben soll.  © Montage: Screenshot/Instagram/tierheim_bergheim

"Wir würden dieser Sache gerne weiter auf den Grund gehen, immerhin handelt es sich hier um eine 'eiskalte' Straftat", kündigen die Mitarbeiter an. Das Tierheim nimmt Anrufe unter der 02271/4824124 entgegen.

Hundeliebhaber sollten sich zudem zurückhalten und noch keine "schockverliebten Vermittlungsanfragen schicken". Zunächst müsse man die Umstände von "Hänsel und Gretel", die sich im Wald verirrten, klären, heißt es.

Etliche Tierschutzvereine setzen sich seit Jahren dafür ein, dass weniger Tiere ausgesetzt werden. Doch insbesondere die Ferien sind leider ein beliebter Zeitpunkt, um sich von den Haustieren zu trennen.

Oftmals seien die Gründe dafür so profan, dass eine Aussetzung weniger schmerzhaft zu sein scheint, als es gegenüber Tierheimen zuzugeben, vermutet Sven Fraaß, Pressesprecher des Hamburger Tierschutzvereins, gegenüber der Zeitschrift Ein Herz für Tiere.

Titelfoto: Montage: Screenshot/Instagram/tierheim_bergheim

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