Irres Hundefest: Hier werden die Vierbeiner wie Götter verehrt
Kathmandu - Menschen in Nepal ehren am Samstag Hunde mit Blumen-Girlanden und indem sie ihnen rotes Pulver auf die Stirn schmieren.
Die Rituale sind Teil eines der wichtigsten Feste des Landes im Himalaya. Die Leute sehen Hunde als Boten des Totengottes Yamaraj und sie versuchen diesen mit dem Fest zu besänftigen - in der Hoffnung, länger zu leben.
Egal ob Haustier oder Streuner, die Leute versorgen die Hunde dann mit Essen, etwa Reis, Brot und Fleisch.
Insgesamt dauert das sogenannte Tihar-Fest jeweils vier bis fünf Tage. Das legen Sternenkundler von Jahr zu Jahr fest. An einem Tag verehren die Nepalesen Krähen, die sie ebenfalls als Boten des Totengottes sehen. Sie zünden auch kleine Lichter an, um Laxmi, die Göttin des Wohlstands und Glücks zu sich zu rufen.
Zusätzlich verehren sie an einem Tag die im Hinduismus ohnehin heiligen Kühe - eine Reinkarnation der Göttin Laxmi - und auch Ochsen werden verehrt, da die Tiere ebenfalls ein Symbol für Wohlstand und Glück sind.
Der letzte Tag des Fests schließlich ist Menschen gewidmet, genauer gesagt: Geschwistern. Sie beten zum Totengott für gute Gesundheit des jeweils anderen und beschenken sich gegenseitig.
Impressionen vom heiligen Kukkur-Tihar-Hundefest in Nepal
In Nepal glaubt man, dass es das Fest schon seit dem Mittelalter gibt. Der Legende nach begann es, nachdem eine Prinzessin den Totengott überzeugt hatte, ihren Bruder erst mitzunehmen, wenn eine Blumenkette verwelken würde.
Titelfoto: Skanda Gautam/ZUMA Wire/dpa