Immer der Nase nach: Hier sollen Hunde lernen, Krankheiten zu erschnüffeln

Gunma/Japan - In der japanischen Präfektur Gunma soll viel Geld investiert werden, um Hunden das Erkennen von menschlichen Krankheiten anzutrainieren. Erste internationale Studien existieren bereits. Die Ergebnisse sind vielversprechend.

Schnüffeln und neugierig sein: Hunde lieben es, ihre Umgebung zu erkunden.
Schnüffeln und neugierig sein: Hunde lieben es, ihre Umgebung zu erkunden.  © 123rf/ponomarencko

Hunde haben Geruchsrezeptoren, die zehntausendmal genauer sind als die von uns Menschen. Deshalb reagieren die Tiere so sensibel auf Gerüche in ihrer Umgebung und stecken ihre Nase sprichwörtlich in jede Angelegenheit.

In der japanischen Präfektur Gunma, gelegen inmitten der Hauptinsel Honshu, sollen genau diese Eigenschaften gefördert werden. Denn dort lernen Hunde künftig, wie sie Gesundheitsprobleme des Menschen erkennen, oder besser gesagt: erschnüffeln, können. Das vermeldet Sumikai, ein deutschsprachiges Magazin für Nachrichten aus dem Land der aufgehenden Sonne.

Laut Magazin fördert Gunma das Projekt über einen Zeitraum von drei Jahren mit umgerechnet rund 800.000 Euro. Darin enthalten seien auch die Anschaffungs- und Pflegekosten der Hunde. Als besonders geeignet gelte der Labrador Retriever. Zusätzliche solle noch eine weitere Hunderasse in die Tests eingebaut werden.

Projekt stößt nicht überall auf Anklang

Beagle haben bei verschiedenen Forschungsprojekten nachgewiesen, Krankheiten bei Menschen erkennen zu können.
Beagle haben bei verschiedenen Forschungsprojekten nachgewiesen, Krankheiten bei Menschen erkennen zu können.  © 123rf/kobkik

Dass knapp eine Million Euro in die Forschung gesteckt werden soll, stößt vor Ort nicht überall auf Zustimmung. Sumikai berichtet, dass vielen die hohe Fördersumme ein Dorn im Auge sei. Dabei sind die Erfolgsaussichten vielversprechend. Das zeigen bereits abgeschlossene Studien.

In den USA haben Forscher im Jahr 2019 mithilfe von Hunden der Rasse Beagle eindrucksvoll erforscht, dass die Tiere Blutproben von Krebspatienten mit einer Genauigkeit von fast 97 Prozent erschnüffeln können. Die Ergebnisse könnten künftig also dazu beitragen, Krebserkrankungen frühzeitiger zu erkennen.

"Obwohl es derzeit keine Heilung für Krebs gibt, bietet die Früherkennung die beste Hoffnung auf das Überleben", sagte Heather Junqueira, die leitende Forscherin bei BioScentDx ist und die Studie durchgeführt hat.

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Darauffolgende Forschungen haben ergeben, dass die Beagle bösartigen Lungenkrebs mit einer ähnlich hohen Erfolgsquote erkannt haben.

Hunde im Einsatz: bei Blinden, Diabetikern und Epileptikern

Schon heute sind Hunde als Alltagshelfer und Alarmgeber fester Bestandteil vieler gesundheitlich beeinträchtigter Menschen. Egal, ob als Blindenhund oder als Epilepsie- und Anfallwarnhunde. Warnhunde für Diabetiker erkennen zum Beispiel anhand des Geruches ihres Herrchens oder Frauchens einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel und schlagen im Ernstfall Alarm. Noch bevor der oder die Betroffene im Falle einer Unterzuckerung das Bewusstsein verlieren kann.

Die Feststellung, dass Hunde Krankheiten, wie zum Beispiel Krebs, erschnüffeln können, ist übrigens nicht neu: Der erste bekannte Fall stammt laut dem Online-Wissenschaftsportal Futura Sciences aus dem Jahr 1989, als eine Frau ihrem Dermatologen erzählte, dass ihr Hund ständig an ihrem krebsartigen Muttermal schnüffelte.

Diese oft erzählte Anekdote haben Wissenschaftler zum Anlass genommen, sich intensiver mit Hunden und deren Fähigkeit, Krankheiten zu erkennen, auseinanderzusetzen.

Titelfoto: 123rf/ponomarencko

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