Hundewelpen in Park ausgesetzt: Um ein Haar wären sie gestorben!
Kassel/Vellmar - Ein Jogger war zu später Stunde unterwegs und hörte lautes Wimmern - ansonsten hätten neun Hundewelpen die Nacht zum heutigen Mittwoch wahrscheinlich nicht überlebt!
Der 35-Jährige war gegen 1.45 Uhr mit einer Stirnlampe im Ahnepark der Kleinstadt Vellmar bei Kassel unterwegs, wie die Polizei in Nordhessen mitteilte.
Durch das Wimmern der Welpen aufmerksam geworden, entdeckte er neun kleine Hunde, die verstreut auf einer Rasenfläche des Parks lagen.
"Da weit und breit kein Muttertier oder Verantwortlicher zu erkennen war, reagierte der Mann gedankenschnell, indem er sein T-Shirt auszog und darin die Tiere einwickelte, um sie warmzuhalten", berichtete ein Sprecher weiter.
Im Anschluss brachte der 35-Jährige die Hündchen zu einem nahe gelegenen Polizeirevier.
Die Welpen, die noch nicht die Augen selbstständig öffnen konnten, wurden mit einem Streifenwagen unter Blaulicht-Einsatz auf dem schnellsten Weg in eine Tierklinik gebracht.
Bis zu 25.000 Euro Bußgeld und bis zu drei Jahre Haft möglich
Vermutlich seien die Hündchen erst wenige Tage alt, führte der Polizeisprecher weiter aus und ergänzte: "Die Rasse der Hunde konnte aufgrund des jungen Alters noch nicht bestimmt werden."
Die Welpen wurden offenbar gerade noch rechtzeitig gerettet: Nach ersten Ermittlungen der Beamten wären die Tiere "ohne das schnelle Handeln des Joggers und die sofortige Verbringung in die Klinik qualvoll verendet".
Die Polizei geht davon aus, dass die kleinen Hunde absichtlich im Ahnepark ausgesetzt wurden. Aus diesem Grund seien Ermittlungen "wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz" eingeleitet worden.
In diesem Zusammenhang fragen die Beamten, wer am Dienstagabend in dem Park verdächtige Beobachtungen gemacht hat oder sonstige Hinweise zur Herkunft der neun Welpen geben kann. Zeugen sollen sich bitte unter der Telefonnummer 05619100 beim Polizeipräsidium Nordhessen melden.
Erst am gestrigen Dienstag hatte eine andere Polizeistelle anlässlich der Ferienzeit öffentlich gewarnt, dass das Aussetzen von Haustieren "mit empfindlichen Strafen" geahndet werden könne. Bußgelder bis zu einer Höhe von 25.000 Euro wurden dabei ebenso genannt wie bis zu drei Jahre Haft.
Titelfoto: Montage: Polizeipräsidium Nordhessen