Hunde-Sabber-Attacke: Deshalb solltest Du das Abschlecken nicht verbieten
München - Manche Hunde sind echte Waschmaschinen, wenn es darum geht ihren Besitzer zu begrüßen. Viele finden die nassen Zungen eher eklig und verbieten ihren Hunden daher die "feuchten Küsse". Ist das falsch?
Eine wilde Begrüßung und heftiges Abschlecken - Jochen Bendel, Moderator der Sendung "Haustier sucht Herz" und selbst Hundepapa, weiß, dass Hundeliebe manchmal ziemlich überschwänglich sein kann.
"Maul und Zunge sind für Hunde in etwa das, was unsere Hände für uns Menschen sind", erklärt Bendel. Begegnen sich Hunde, ist Belecken eine Sache der Höflichkeit und gegenseitige Fellpflege ein Zeichen von Zusammengehörigkeit und Liebe.
Schon im Welpenalter werden Hunde von ihrer Mama abgeschleckt, damit sie sich wohl und geborgen fühlen. Da wundert es nicht, dass Hunde sich so auch gegenüber ihrem Menschen ausdrücken wollen.
Doch Hundespeichel enthält viele Bakterien und Keime und die Zunge war meist schon da, wo wir lieber nicht mit dem Gesicht hinwollen.
Dem Hund das Ablecken generell zu verbieten, hält Bendel aber für keine gute Idee, denn so zeigt er seine Zuneigung. Ein Verbot wäre für die Tiere schwer verständlich und wurde die Bindung zu ihrem Besitzer schwächen.
"Droht bei uns zu Hause mal wieder eine Schlabber-Schleck-Attacke, lasse ich mir deswegen von meinen Fellnasen einfach ausgiebig die Hände "pflegen"", umgeht Bendel das Problem und wäscht sich anschließen einfach gründlich die Hände.
Stürmische Hunde-Begrüßung: Ein Liebesbeweis, den Du nicht ignorieren solltest
Oft liest man, dass man aufgeregte Hunde beim Nachhausekommen einfach ignorieren soll. Bendel ist vom Gegenteil überzeugt: "Hunde, deren Menschen ihr Begrüßungsverhalten direkt erwidern, haben einen höheren Oxytocinspiegel im Blut".
Das Hormon Oxycotin senkt den Stress und Schaft Vertrauen. Wer den Liebesbeweis seines Hundes ignoriert, riskiert also die Bindung zu seinem Liebling zu schwächen.
Weiter Ratschläge gibt Jochen Bendel in seinem neuen Buch "Das Wunder der Bindung". In dem etwas anderen >>Hundebuch zeigt er neben persönlichen Einblicken, die kleinen und großen Beziehungs-Dramen aus dem Hunde-Schul-Alltag. Seine Mission: Tieren eine Stimme zu geben, indem man sie immer noch besser versteht.
Jochen Bendel, der Moderator der Sendung "Haustier sucht Herz" (Sat.1 Gold) ist mit seinem Mann stolzer "Hundepapa" von Mops Gizmo und Labradorhündin Khaleesi. Seit 2018 ist Bendel ausgebildeter Hundetrainer.
Titelfoto: Roman Potapov/ 123RF