Neuer Hunde-Sinn! Kaum zu glauben, was Vierbeiner so alles können

Schweden/Ungarn - Die Nase von Hunden ist beeindruckend. Durch ihre einzigartigen Fähigkeiten wird sie gerne dafür eingesetzt, verschwundene Menschen, Drogen, Geld oder andere Dinge zu finden. Doch, dass das Riechorgan noch mehr kann, als bisher vermutet, beweist jetzt eine faszinierende Entdeckung.

Es ist erstaunlich, was Nasen von Hunden alles können.
Es ist erstaunlich, was Nasen von Hunden alles können.  © 123RF Susan Richey-Schmitz

Die Nase von Hunden ist ein wahres Wunderwerk. Wissenschaftler gehen laut Science Magazine davon aus, dass sie bis zu 100 Millionen Mal empfindlicher als ihr menschliches Pendant ist.

Doch das Riechorgan weiß nicht nur mit einem beeindruckenden Geruchssinn zu überzeugen, wie Forscher der Universität Lund (Schweden) und Eotvos Lorand (Ungarn) jetzt herausgefunden haben.

In einem zweiteiligen Experiment stellten sie fest, dass Nasen von Vierbeinern auch strahlende Hitze spüren können. Diese Fähigkeit war bisher nur beim Schwarzen Kiefernprachtkäfer, bestimmten Schlangen und der Fledermaus bekannt.

Golden Retriever ist frech zu Frauchen: Als sie diesen Namen ausspricht, erstarrt der Vierbeiner
Hunde Golden Retriever ist frech zu Frauchen: Als sie diesen Namen ausspricht, erstarrt der Vierbeiner

Im ersten Versuchsaufbau ließen sie drei Hunde zwischen einem erwärmten (31 Grad Celcius) und einem der Umgebungstemperatur angepassten Gegenstand wählen.

Die waren in einer Entfernung von 1,60 Meter so versteckt, dass die Vierbeiner sie weder sehen noch riechen konnten. Dennoch entschieden sich alle drei zielsicher für das erwärmte Objekt.

Wissenschaftler spricht von einer "faszinierenden Entdeckung"

Vierbeiner können mit ihrer Nase noch viel mehr, als leckere Kekse zu erschnüffeln.
Vierbeiner können mit ihrer Nase noch viel mehr, als leckere Kekse zu erschnüffeln.  © 123RF belchonock

Im zweiten Versuchsaufbau wurden die Gehirne 13 weiterer Tiere mittels eines MRT gescannt. Wieder wurden ihnen Gegenstände präsentiert, die erwärmt und nicht erwärmt waren.

Dabei zeigte sich, dass die für den Geruchssinn zuständigen Regionen bei den warmen Objekten stets stärker reagieren. Eine Reaktion auf den neutralen Reiz in anderen Regionen des Gehirns blieb aus.

Zusammengefasst heißt das also, dass Hunde mittels ihrer Nase Wärme-Hot-Spots erkennen können und dadurch eine Reaktion in ihrem Hirn ausgelöst wird.

Er sitzt schon seit zwei Jahren im Tierheim: Gibt es für Maddox noch ein Happy End?
Hunde Er sitzt schon seit zwei Jahren im Tierheim: Gibt es für Maddox noch ein Happy End?

Doch woher kommt diese Fähigkeit und wozu wird sie benötigt? Die Wissenschaftler vermuten, dass sie ein Erbe von ihrem Vorfahren, dem Ur-Wolf, ist.

So war es ihm möglich, seine Opfer bei der Jagd nicht nur zu sehen und zu riechen, sondern auch durch ihre Körperwärme wahrzunehmen.

Für Marc Bekoff, Etnologe und Hundeschnüffel-Experte steht fest: "Es ist eine faszinierende Entdeckung. (Sie) bietet ein weiteres Fenster in die Sinneswelten der hochentwickelten kalten Nasen von Hunden." Womit werden uns die Vierbeiner wohl als Nächstes beeindrucken?

Titelfoto: 123RF belchonock

Mehr zum Thema Hunde: