Kommen Hunde auch in die Pubertät?

London (Großbritannien) - Wenn Kinder langsam Erwachsen werden und in die Pubertät kommen, kann das für die Eltern anstrengend sein. Aber wie sieht's bei Hunden aus?

Lebt ungehorsam: Ein Hund in der Pubertät. (Symbolbild)
Lebt ungehorsam: Ein Hund in der Pubertät. (Symbolbild)  © 123rf/pasiphae

Auch bei den Vierbeinern gibt es Phase, wo sie rebellisch werden und nicht mehr auf die Zieh-Eltern, also Herrchen oder Frauchen, hören.

Eine Studie machte diese Erkenntnis nun offiziell, berichtete der britische Nachrichtensender BBC.

Demnach beginnt die Pubertät bei Hunden bereits in einem Alter von sechs bis acht Monaten. Die Forscher untersuchten 69 Tiere vor (fünf Monate alt) und während (acht Monate alt) dieser Teenager-Phase.

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Weiterhin befragten die Wissenschaftler 285 Hundehalter zu ihren Erfahrungen. Die Fragebögen gaben der vorherigen Untersuchung recht.

So wirkt sich die Pubertät auf Hunde aus

Haben sich gefunden: zwei junge Hunde. (Symbolbild)
Haben sich gefunden: zwei junge Hunde. (Symbolbild)  © 123RF/pitrs

Laut BBC werden die Vierbeiner etwas träge, wenn sie in die Jugend kommen. So soll es vorkommen, dass es selbst bei den einfachsten Befehlen, wie etwa "Sitz", dauert, bis der Hund reagiert.

Aber die Pubertät wirkt sich, ähnlich wie beim Menschen, nicht nur auf die Eltern aus.

Wenn der junge Hund auf neue menschliche Bekanntschaften trifft, verhält er sich meistens ruhiger, als zuvor. Plötzlich benehmen sich die Tiere viel besser und überdenken ihr Verhalten.

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"Was wir gefunden haben, ist ein Beweis dafür, dass Hunde ihren Besitzern gegenüber weniger gehorsam sind, und dies gilt speziell für ihre Besitzer, nicht aber für andere Menschen", erklärt Zoologin Naomi Harvey.

"Das liegt an den hormonellen Schwankungen und am Umbau des Gehirns zu einem erwachsenen Gehirn", so Harvey in der Studie weiter.

Wie geht es nach der Hunde-Teenager-Zeit weiter?

Nach der Pubertät hören Hunde wieder besser auf ihre Besitzer.
Nach der Pubertät hören Hunde wieder besser auf ihre Besitzer.  © 123RF/Daniela Jakob

Laut der Studie soll die Pubertät "nicht ewig" anhalten. Nur wenige Monate befindet sich ein Tier in dieser Phase.

"Dies ist eine sehr wichtige Zeit im Leben eines Hundes", sagt Tierverhaltensforscherin Lucy Asher, die die Studie leitete.

Wichtig ist diese Zeit aber nicht nur für das Haustier. Auch Hundehalter müssen sich darauf einstellen und realisieren, dass ihre Kleinen nicht für immer klein und süß bleiben, so die Studie.

"Aber wie bei menschlichen Teenagern müssen die Besitzer sich dessen bewusst sein, dass ihr Hund eine schwierige Phase durchläuft und sie vergehen wird", erklärt Asher weiter.

Wenn es nach der Tierverhaltensforscherin geht, sollten Hunde in dieser Zeit keinesfalls unnötig bestraft werden. Eher sollte man sie belohnen, wenn sie etwas richtig gemacht haben. So bleibt der Hund eher gehorsam und wird nicht zum ungezogenen Haustier.

"Der Hund verhält sich nicht absichtlich schlecht. Es ist Biologie", betont Asher in der Untersuchung.

Titelfoto: 123RF/pitrs

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