Hunde, Katzen und das Coronavirus: Was müsst Ihr beachten?

Berlin - Für den Menschen bedeutet das neue Coronavirus eine der größten Krisen seit langem. Haustieren wie Katzen und Hunden scheint der Erreger dagegen wenig oder gar nichts auszumachen, oder?

Was bedeutet das Virus für unsere Katzen?
Was bedeutet das Virus für unsere Katzen?  © Franziska Gabbert/dpa-tmn

Können Katzen und Hunde das neue Coronavirus bekommen? Für Hunde gibt er sofort Entwarnung. Bei Katzen sei die Forschungslage deutlich unklarer, aber generell sieht Achi Gruber, Chef der Tierpatholgie an der freien Universität Berlin, auch bei ihnen keinen Grund zur Sorge - geschweige denn zur Panik.

Allein schon, weil es zwar weltweit viele Hunderttausend nachweislich infizierte Menschen gibt. Doch selbst bei dieser großen Zahl seien bisher keine alarmierenden Folgen für ihre Haustiere aufgefallen - oder ein Zusammenhang mit ihnen als mögliche Überträger des neuen Virus auf den Menschen, sagt Gruber.

Er bekommt viele Anfragen von Tierbesitzern: Ob sie ihre Lieblinge nun isolieren sollen? Oder testen lassen? "Wir sagen: Für Hunde nein. Bei Katzen können wir uns noch nicht ganz sicher sein", sagt der Experte.

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Für Katzen gebe es eine erste, allerdings schwache Studie, die eine Rolle bei der Übertragung nicht komplett ausschließen lässt. "Aber das heißt noch lange nicht, dass Katzen erkranken - oder gar Menschen infizieren könnten."

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Chinesische Studie laut Gruber "schlecht gemacht"

Abstandsregeln auch für Hunde?
Abstandsregeln auch für Hunde?  © Heather Rousseau/The Roanoke Times/AP/dpa

Am Mittwoch machte eine chinesische Studie die Runde, nach der Katzen das neue Virus angeblich nachweislich bekommen und sogar an Artgenossen weitergeben könnten.

Für die Studie, die vor der Veröffentlichung nicht wie sonst bei seriöser Forschung üblich von anderen Wissenschaftlern kritisch gegengelesen wurde, entfährt Gruber nach der Lektüre spontan das Urteil "schlecht gemacht".

Achim Gruber schätzt andere Quellen. Im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen, der am Anfang extrem stark von der Pandemie betroffen war, hätten Forscher auch viele Katzen von infizierten Menschen beprobt, berichtet er.

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"Sie haben das Virus auf Türklinken gefunden und auf Klodeckeln - aber nicht in einer einzigen Katze."

Abstandsregeln bei Haustieren sinnvoll und praktikabel?

Abstandsregeln für Haustiere hält Gruber bei der bisherigen Forschungslage deshalb für übertrieben.

"Für Hunde finde ich das völlig kontraproduktiv und unbegründet." Und Katzen? Die seien nun mal in jeder Hinsicht geheimnisvoller, sagt der Pathologe. "Den Kontakt zu tierischen Lieblingen zu vermeiden, das wäre aber gerade jetzt keine gute Lösung."

Denn sie spielen für Menschen in Quarantäne und bei Ausgehbeschränkungen eine große Rolle. "Sie sind oft Sozialpartner und bringen Lebensfreude."

Titelfoto: Franziska Gabbert/dpa-tmn ; Heather Rousseau/The Roanoke Times/AP/dpa

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