Krostitz - Schafft man sich als Familie einen Hund an, sollte dies wohlüberlegt sein, denn Hund ist nicht gleich Hund. Jeder Vierbeiner hat seine Eigenarten, der eine benötigt mehr Zuwendung und Aufmerksamkeit, der andere weniger. Unterschätzt man dies, kann das auch mal traurig enden, wie ein aktueller Fall aus Sachsen zeigt.

Der Malinois-Kaukasen-Mix Cosmo ist noch nicht mal zwei Jahre alt, hat aber schon einiges durchgemacht in seinem kurzen Leben. Kaum acht Wochen alt wurde er einem Vermehrer abgekauft – seitdem lebte er bei einer Familie mit Kindern in Brehna (Sachsen-Anhalt). Doch im vergangenen Oktober war plötzlich alles anders.

Nachdem er sich in manchen Situationen offenbar nicht mehr anders zu helfen wusste als zu beißen, hatte das Zusammenleben keine Zukunft mehr. Auch eines der Kinder hat Cosmo gebissen und so musste er sein Zuhause verlassen und kam vorübergehend in die Tierpension von Jule Felger (32) im sächsischen Krostitz.

Der Alltag der Familie sei laut der Hundeliebhaberin meist recht stressig verlaufen. Ein Umstand, mit dem sich ein Kaukaser arrangieren könne, "da es eine starke selbstentscheidende Rasse ist, die nicht viel vom Menschen erwartet, aber selbst auch keine menschlichen Erwartungen zwingend erfüllen will".

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So kam es, wie es kommen musste: Cosmo bekam nicht die Gelegenheit viel zu lernen, der Schäferhund in ihm war ständig unterfordert, die Familie wohl eher überfordert. "Im Zwiespalt mit sich selbst und seiner Situation lernte Cosmo, sich selbst Raum zu verschaffen, indem er alles Unangenehme verbiss", berichtet Jule Felger im Gespräch mit TAG24.

Viermal habe er zugebissen, einmal traf es eins der Kinder – und so war die Zeit des aktiven Vierbeiners in der Familie abgelaufen.

Aller Erfahrung mit diversen Hunderassen zum Trotz stieß auch Jule Felger nach Cosmos Ankunft im Oktober bald an ihre Grenzen. "Auch ich passte nicht in seine Weltanschauung und wurde mit extremer Beschädigungsabsicht begrüßt", erzählt sie. Glücklicherweise trug er einen Maulkorb.

Nachdem sie ihn professionell einschätzen lassen hat, war schnell klar, dass Cosmo auch in Krostitz keine Zukunft hat. Nun lebt er vorübergehend in einem Sicherheitszwinger des Delitzscher Tierheims, wird dort von einem befreundeten Hundetrainer ehrenamtlich betreut und für das Tragen eines passenden Maulkorbs trainiert.

Und er macht sichtlich Fortschritte. "Ziel ist ein Transport ohne Narkose in ein professionelles Hundezentrum", so Jule. Dieses befindet sich in Arnstadt bei Erfurt.

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Doch sowohl der derzeitige Aufenthalt in Delitzsch als auch die Übergabe an die Profis in Thüringen kosten Geld – allein die Gebühr dafür beträgt 4500 Euro. Deshalb hat Jule Felger via PayPal eine Spendenaktion ins Leben gerufen, um ihrem Schützling ein neues Leben bieten zu können.

Mit ein bisschen Glück könnte Cosmo schon Ende Januar nach Arnstadt umziehen und dort für eine Vermittlung in eine verantwortungsvolle Familie mit Rasse-Erfahrung vorbereitet werden. Wenn Ihr dabei helfen wollt, könnt Ihr hier für den lernwilligen Vierbeiner spenden und ihm so eine bessere Zukunft ermöglichen.