Hunde-Azubi mit Knopfaugen: Diese wichtige Aufgabe soll "Goethe" später erfüllen
Duisburg - Noch hat er unfassbar süße Knopfaugen und einen leicht tapsigen Gang. Doch der künftige Polizeihund "Goethe" ist jetzt schon kräftig. In ein bis zwei Jahren soll er Verbrecher stellen.
Er heißt "Goethe", ist gerade vier Monate alt, hat braue Knopfaugen, große Ohren, ist noch ziemlich verspielt - und der jüngste Polizei-Anwärter.
Hundeführerin Silke Lichtner bei der Polizeihundestaffel in Duisburg in Nordrhein-Westfalen bildet den schwarzen Schäferhund-Welpen seit einigen Wochen aus, wie sie der Deutschen Presse-Agentur entsprechend sagte.
Mit eineinhalb bis zwei Jahren soll der Rüde als Schutzhund bei der Polizei eingesetzt werden. Doch dafür muss er noch viel lernen - angefangen beim Bei-Fuß-Gehen. Später kommt das Witterung aufnehmen, verbellen, zufassen und loslassen hinzu - alles auf Kommando der Hundeführerin.
Eine gute Abstammung und gute Anlagen hat das Tier, dessen Name einer spontanen Eingebung von Lichtner entsprang - "es war ein G-Wurf", erklärte sie. Das heißt, alle Nachkommen aus dem Wurf mussten Namen mit einem "G" bekommen.
Schon nach den ersten Stunden auf dem Polizeihundeübungsplatz avancierte der anfangs noch sehr kleine Welpe schnell zum Liebling der zahlreichen Polizeikollegen vor Ort. Und nicht nur dort erlangte er bereits Bekanntheit.
Polizeihund "Goethe" könnte auch noch zum Rauschgift- oder Banknotenspürhund ausgebildet werden
Mehrere Zeitungen berichteten, auch in den sozialen Medien wurde "Goethe" in der Folge schnell bekannt. Heute begrüßen ihn Passanten schon mit Namen auf der Straße, erzählt Lichtner.
Ganz klein ist "Goethe" inzwischen nicht mehr. Er wiegt bereits etwa 16 Kilogramm, kann kräftig bellen und hat durchaus Kraft. Einen Fotografen, der ihn beim Fotoshooting aus allernächster Nähe ablichten wollte, sprang der Hund so kräftig an, dass der Mann überrascht am Boden landete.
Genau das wird später, wenn "Goethe" einen Gesundheitscheck und seine Eignungsprüfung bestanden hat, zu seinen Aufgaben als Schutzhund gehören: Täter stellen und - um Schlimmeres zu verhindern - auch beißen, um sie außer Gefecht zu setzen, wie eine Polizeisprecherin sagte.
Später könnte das sehr gelehrige Tier auch entsprechend noch zum Rauschgift- oder Banknotenspürhund ausgebildet werden, sagte Lichtner. Wenn er ausgewachsen ist, werde "Goethe" gut 40 Kilogramm schwer.
Laut Innenministerium sind allein in NRW gut 300 Diensthunde sind im Einsatz, auch, um vermisste Menschen oder flüchtige Straftäter aufzuspüren. Diensthunde leben bei ihren Hundeführern - wie "Goethe" bei Silke Lichtner.
Titelfoto: Christoph Reichwein/dpa