Hund und Herrchen haben selbe Krankheit: So verbringen sie ihre letzten gemeinsamen Monate
Aintree (England) - Ein Vater von drei Kindern war am Boden zerstört, als ein Tierarzt bei seinem Labrador namens "Bella" die traurige Diagnose stellte. Doch dann erfuhr er, dass auch er gegen dieselbe, potenziell tödliche Krankheit kämpfen muss. Jetzt verbringen sie ihre letzten Monate zusammen.
Simon O'Brien und seine Hündin hatten ähnliche Symptome: Sie fühlten sich ständig müde und waren durstig. Bei Untersuchungen im vergangenen Jahr wurde bei beiden Nierenkrebs festgestellt.
Überzeugt davon, dass seine Tage gezählt waren, begann der 48-Jährige, seine eigene Beerdigung zu planen und wichtige Familienangelegenheiten zu regeln. Er schrieb sogar Briefe an seine Kinder Ivy (27), Callum (18) und Niamh (14), die sie in der Zukunft bei großen Anlässen öffnen sollten.
Doch das alles sollte sich zum Glück als unnötig erweisen: Anfang dieses Jahres ließen die Krankheitssymptome bei O'Brien nach, nachdem ihm in einer siebenstündigen Notoperation die Niere entfernt worden war. Das berichtet die britische Boulevard-Zeitung Metro.
Umso niedergeschlagener war er, als bekannt wurde, dass die gleiche Operation für den achtjährigen Hund zu riskant ist.
Deshalb verbringt der Projektmanager nun die wenige, kostbare Zeit, die ihnen noch bleibt, mit seiner geliebten Bella.
"Sie ist meine beste Freundin und für uns so viel mehr als ein Hund, sie ist ein Teil unserer Familie", sagte Simon O'Brien, der mit seiner Frau Ruth und den Kids in der englischen Gemeinde Aintree lebt.
Beide erkranken an Nierenkrebs
"Es traf uns wie ein Blitz aus heiterem Himmel und es war schrecklich, zwei Krebserkrankungen in der Familie gleichzeitig zu haben", fuhr er fort.
Als Bella im Mai 2022 anfing, Gewicht zu verlieren, mehr zu schlafen und viel Wasser zu trinken, schrillten die Alarmglocken. Zuvor sei sie immer fröhlich gewesen und spielte gerne mit den Kindern.
Sie pflegte sich auch immer sehr, doch plötzlich habe der Vierbeiner damit aufgehört und den Schwanz zwischen die Beine geklemmt, "was ungewöhnlich war. Also wussten wir, dass etwas nicht stimmte."
Nach verschiedenen Untersuchungen bestätigte ein Tierarzt Nierenkrebs im Endstadium und sagte, "sie hätte nur noch ein paar Monate zu leben".
Simon O'Brien selbst erhielt seine Diagnose einige Monate später. Im Oktober habe sich der begeisterte Halbmarathonläufer nach einem Routinetraining erschöpft gefühlt. Er wurde immer müder und schwächer, war durstig und nahm ab.
Im November entdeckten die Mediziner an seiner rechten Niere einen Knoten. Krebs! Die Nachricht von seiner Genesung brachte Erleichterung. Doch dass ihr Haustier nur noch wenige Monate bei ihnen sein wird, macht die Familie traurig.
Immerhin lebt Bella dank teurer Medikamente länger als ursprünglich erwartet. Die O'Briens gehen so oft wie möglich mit ihr an den Strand, weil sie die Wellen liebt und dort für ein paar Minuten alles vergessen kann.
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