Hund trägt "Freundlich"-Weste, doch Radfahrer fordert trotzdem Maulkorb!
London (Großbritannien) - Eine Hundebesitzerin aus London, geriet mit einem Radfahrer aneinander und hielt den Moment auf Video fest. Das vermeintliche Problem: Ihr XL-Bully lief ohne Leine oder Maulkorb, trug aber eine neongrüne Warnweste mit der Aufschrift "freundlich". Trotzdem ermahnte der Radfahrer sie, ihr Hund müsse einen Maulkorb tragen.
Das Verbot der XL-Bullies in Großbritannien erhitzt gerade die Gemüter der britischen Bürger. Denn obwohl es erst zum 31. Dezember in Kraft treten soll - inklusive der Regelung, dass Hunde der Rasse nur noch an einer kurzen Leine und mit Maulkorb geführt werden dürfen - wollen es viele besser wissen, wenn sie ein Tier sehen, dass dem XL-Bully auch nur ähnlich sieht.
In Amanda Holloways (33) Fall handelte es sich tatsächlich um einen XL-Bully. Der zwölf Monate alte Hulk machte gerade einen Spaziergang im Bushy Park im Londoner Stadtteil Richmond und durfte im Freilauf Ball spielen - wohl eines der letzten Male auf öffentlichem Boden. Auf dem Weg zum Tor kamen ihm und seiner Besitzerin eine Gruppe Radfahrer entgegen.
Sofort rief die dreifache Mutter ihren Welpen zu sich, der ohne zu zögern auf den Ruf seines Frauchens reagierte.
Holloway signalisierte anderen Spaziergängern und Radfahrern mit der neongrünen "Freundlich"-Warnweste, dass sie keine Angst vor ihrem Hulk haben müssen. Trotzdem wollte ein Radfahrer wissen, warum das Tier keinen Maulkorb trage.
Radfahrer teilt gegen XL-Bully-Besitzerin aus und rudert zurück
"Dieser Hund sollte einen Maulkorb tragen", sagte der Mann auf dem Fahrrad und wäre nach diesem passiv-aggressiven Kommentar wohl einfach weitergefahren, wenn Holloway ihm nicht geantwortet hätte: "Nein, das sollte er eigentlich nicht."
Der Mann stieg daraufhin von seinem Rad und meint: "[Das neue Gesetz] wird 'Gesetz für kraftvolle Hunde' genannt. Warum sollte er dann keinen [Maulkorb] tragen?"
"Weil er absolut freundlich ist", konterte Holloway, während ihr Hund brav neben ihr am Tor wartete, "Und das Gesetz erst am 31. Dezember in Kraft tritt, also informieren Sie sich."
Nach ein wenig Hin und Her entschuldigt sich der Anfangs uneinsichtige Fahrradfahrer dann doch und gab beim Anblick des braven Hulks zu: "Sie haben recht. Sie sind eine gute Besitzerin."
Video auf TikTok bereits über 400.000 Mal geklickt
Auf TikTok und Facebook teilte die dreifache Mutter und Hundebesitzerin ihr Erlebnis und bekam viel Zuspruch - aber auch Kritik.
Während viele Holloway in den Kommentaren zu ihrem Clip feierten und sie dafür lobten, die Situation so ruhig gehandhabt zu haben, unterstützen andere den Radfahrer.
"Ja, vor Fahrrädern zu laufen ist respektlos und gefährlich. Kontrolliere es", schrieb ein TikTok-User.
Ein anderer meinte hingegen über die Position des Radfahrers: "Und er ist stärker als eine Frau, was, wenn ihm ein Maulkorb angelegt wird und er drinnen bleibt? Macht ihn das zu einem gefährlichen Menschen?"
Gegenüber der britischen Zeitung DailyMail erklärte Amanda Holloway, die Konfrontation mit dem Mann auf dem Fahrrad habe "ihr Blut ein wenig zum Kochen gebracht".
"Ich habe erlebt, dass Leute mir Blicke zuwarfen, zusätzliche Schritte weggingen und in den Gegenverkehr gingen, um in meinen Hund hineinzufahren. Als das passierte, hatte ich genug", fügte sie hinzu.
Sogar mit Holloways autistischem Sohn kommt XL-Bully Hulk bestens klar
Dreifache Mutter kann Seitenhieb des Radfahrers nicht verstehen
"Wenn mein Hund ihm einen Grund gegeben hätte, ihm vorzuschlagen, ihm einen Maulkorb anzulegen, wäre das eine vernünftige Reaktion gewesen. Aber er tat es nicht", meinte die dreifache Mutter, "Hulk interessierte sich mehr für seinen Ball."
Die 33-Jährige beschrieb ihren Hund als "großen Teddybären". Als verantwortungsvolle Hundehalterin findet sie das Verbot der XL-Bullys und die vielen Auflagen "unfair".
"Er rennt nicht einfach auf jeden zu, aber ich werde die Leute zu ihm lassen. Er ist ein großer Knuddelball. Alles, was er will, ist Kuscheln, Liebe und seinen Ball", fügte sie hinzu.
Abschließend meinte Holloway: "In den richtigen Händen können diese Hunde wie alle anderen Rassen tolle liebende Familien-Haustiere sein. [Hulk] ist kein Statussymbol oder zum Schutz hier."
In Großbritannien kam es in den vergangenen Monaten immer wieder zu teils tödlichen Angriffen von XL-Bullys. Die Regierung beschloss deshalb, die Hybrid-Rasse zu verbieten.
Titelfoto: Bildmontage/Screenshots: TikTok/mooholloway14