Hund hat sich aufgegeben, als er gerettet wird: Dann machen Pfleger bittere Beobachtung
County Cork (Irland) - Was für ein armer Hund: Troy hatte sich bereits um die zwei Jahre allein durchs Leben geschlagen, als er im irischen County Cork gerettet wurde. Das arme Geschöpf wurde der Tierschutzorganisation "Cork Dog Action Welfare Group" (DAWG) gemeldet, als es eigentlich schon zu spät war. Kaum hatten ihn seine Retter im Tierheim untergebracht, machten sie eine bittere Beobachtung.
Der etwa fünfjährige Troy, der an chronischer Räude leidet, wollte sich nicht einmal mehr kratzen. Lieber ertrug er den Schmerz, als etwas dagegen zu unternehmen.
"Er ist ein Hund, der die Hoffnung verloren hat. Er ist so ängstlich, dass er auf sich uriniert und bei jeder menschlichen Berührung zusammenzuckt", schrieb das Team vor einigen Tagen auf Facebook.
Dazu posteten die Pfleger mehrere Fotos der Fellnase. Troy wirkt darauf abwesend, schaut mit traurigen Augen ins Leere. An seinen Beinen, wo die Räude besonders hartnäckig ist, hat er kaum noch Fell.
Katie Hogan von der DAWG sagte jetzt in einem Interview mit Newsweek: "Ein Haushalt hat ihn die ganze Zeit über gefüttert und ihm Schutz geboten. Aber wir konnten ihn erst letztes Wochenende einfangen, als es ihm wahrscheinlich zu schlecht zum Laufen ging."
Den Winter hätte der scheue Vierbeiner sicher nicht überlebt, so die Expertin. Woher der Streuner ursprünglich kam, ist seinen Rettern unterdessen ein Rätsel.
Aber Hogan hat eine Theorie.
Cork Dog Action Welfare Group postet traurige Hunde-Geschichte auf Facebook
Sie vermutet, dass Troy einst ein Jagdhund war. "Er wurde wahrscheinlich nach einer Jagd zurückgelassen, da er nicht wie ein Hund wirkt, der jemals von Menschen sozialisiert und behandelt wurde", sagte sie.
In Irland sind Jagdhunde legal. Allerdings müssen sie in Rudeln mit mindestens 20 Artgenossen gehalten und registriert werden. Troy wird jedoch nie wieder auf die Jagd gehen müssen.
Inzwischen ist der Rüde bei einer Pflegefamilie untergebracht, die ihm viel Freiraum lässt, damit er sich langsam an seine Umgebung gewöhnen kann. Sie versorgen den Hund auch mit den nötigen Medikamenten.
"Es wird viel Zeit, Liebe und Geduld erfordern, diesen Jungen körperlich und geistig gesundzumachen. Aber er zeigt bereits Anzeichen einer Genesung", so Hogan. Zumindest Troys Retter haben die Hoffnung also noch nicht aufgegeben.
Titelfoto: Bildmontage: Facebook/Screenshots/Cork Dog Action Welfare Group