Hilferuf von Tierheim: Völlig verwahrloste Hunde als Gebärmaschinen missbraucht!
Bad Karlshafen - Herz- und gewissenlos! Das Tierheim in Bad Karlshafen (Landkreis Kassel) erreichte am vergangenen Montag ein schockierender Anruf. 24 Hunde in teilweise katastrophalem Zustand seien sichergestellt worden. Doch was war hier eigentlich genau geschehen?
Der besagte Anruf, den der sogenannte Tierhafen bekam, stellte sich als ein Hilferuf des nahe gelegenen Veterinäramts im Landkreis Höxter heraus.
Ganze 24 extrem verwahrloste Hunde seien demnach sichergestellt worden und man suche nun dringend nach Unterbringungsmöglichkeiten.
Für das Tierheim, das zum Bund gegen Missbrauch der Tiere gehört, war unmittelbar klar, dass man helfen wird. 18 Kleinhunde konnte man in der Folge bei sich aufnehmen. Bei der ersten Begutachtung der süßen Vierbeiner fuhr der Schock jedoch erneut durch die Knochen der Tierpfleger.
Die aufgenommenen Hunde waren vor lauter Filzbefall im Fell kaum zu erkennen, ihre Gesichter teilweise völlig zugewachsen. Einige wiesen zudem Probleme im Zahnbereich auf. Weitere Erkrankungen oder gesundheitliche Einschränkungen sind nicht ausgeschlossen und werden derzeit tierärztlich untersucht.
Lediglich die Welpen waren äußerlich in einem gepflegten Zustand, aber dazu später mehr.
Süße Hunde wurden nur als Gebärmaschinen gehalten, Welpen in einem Showroom präsentiert
Auch wenn es bei den erwachsenen Fellnasen nur zu erahnen ist, handelt es sich bei den 18 Tieren um Hunde der Rasse Maltipoo - eine Kreuzung aus Malteser und Pudel. Die Mischung der beiden Rassen soll vor allem allergikerfreundlich sein und besonders süße Kleinhunde hervorbringen, die im Umkehrschluss gut verkäuflich sind.
Verkaufen ist hierbei das richtige Stichwort, denn aus dem Bericht geht hervor, dass die verwahrlosten Elterntiere als Zuchthunde im Verborgenen gehalten wurden, sich sogar in einem separaten Gebäude auf dem Grundstück der Tierquäler befanden.
In einem Showroom wurden hingegen nur die niedlichen Welpen präsentiert, wenn es zu Verkaufsgesprächen kam.
Aber auch an dieser Stelle wurde komplett auf den Tierschutz gepfiffen. Die possierlichen Hundebabys sollten nämlich schon im zarten Alter von vier Wochen abgegeben werden, was laut der Tierschutz-Hundeverordnung illegal ist. Erst ab Woche acht dürfen Welpen demzufolge vermittelt werden.
Wie geht es nun für die armen Hunde in Bad Karlshafen weiter?
Vorerst wird das Tierheim in Bad Karlshafen die 13 Hündinnen sowie fünf Welpen aufnehmen und das Beste geben, um sie wieder aufzupäppeln. Dies wird eine waschechte Mammutaufgabe, die die Tierpfleger neben der weiterhin laufenden Versorgung von knapp 80 weiteren Hunden bewältigen müssen. Anschließend hofft man darauf, die Vierbeiner in ein glückliches Zuhause vermitteln zu können.
Durch die Versorgung und Betreuung der sichergestellten Fellnasen entstehen allerdings immense Zusatzkosten, die das Tierheim nicht alleine bewältigen kann.
Wer das Tierasyl finanziell unterstützen möchte, findet das entsprechende Spendenkonto auf deren Webseite. Darüber hinaus freuen sich die Betreuer vor Ort ebenso über Hilfe mit Schermaschinen oder von Hundefriseuren, die ihre Dienste bereitstellen möchten.
Titelfoto: Montage: Tierhafen Bad Karlshafen